Lugano mag für die Italianità der Piazza Riforma und das milde Klima bekannt sein, allenfalls als Bankenplatz für vermögende Italiener, nicht aber als Hotspot für Superreiche. Und doch: Lugano gehört zu den weltweit zwanzig Städten, deren Population an Reichen und Superreichen am schnellsten wächst. Das geht aus einer neuen Studie von Henley & Partners hervor. Demnach lebten per Ende Juni 2022 rund 5000 Personen mit einem frei investierbaren Vermögen von mehr als 1 Million Dollar in der Tessiner Stadt. Unter ihnen drei Milliardäre und 31 Personen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar.

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Lugano reiht sich unter die Öl-Metropolen

Im Vergleich zum Jahresanfang hat die Population der Reichen und Superreichen in Lugano damit um 8 Prozent zugenommen – und dieses Wachstum reicht für eine Platzierung unter den Top 20 der Welt. Lugano reiht sich so zu schnell wachsenden Reichen-Hotspots, deren Bevölkerung von den stark steigenden Rohstoff- und Ölpreisen profitiert, namentlich Riad in Saudi-Arabien, Schardscha in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Lusaka in Sambia.

In den nächsten Wochen wird übrigens auch der norwegische Milliardär Kjell Inge Røkke dafür sorgen, dass das Superreichen-Wachstum in Lugano nicht abebbt. Røkke hat dieser Tage seinen Wohnsitz nach Lugano verlegt.

Am meisten Superreiche in New York, San Francisco und London

Doch weder Lugano noch Riad sind jene Städte, in denen die meisten Superreichen wohnen. Deren Anzahl ist in New York, San Francisco (inklusive der Silicon-Valley-Vororte) und in London weltweit am höchsten.

Aber auch zwei Schweizer Städte schaffen es in die globale Top 20: Genf und Zürich. Genf rangiert gemäss den Daten von Henley & Partners auf Rang 9, Zürich auf Rang 13 (siehe Grafik). Schaut man auf die gesamte Bevölkerung, die über mehr als 1 Millionen Dollar frei investierbares Vermögen verfügt und nicht bloss jene, deren Reichtum die Grenze von 100 Millionen Dollar übersteigt, liegt Zürich auf dem 15. Platz, Genf auf dem 19. Rang. Das heisst: In den Schweizer Reichen-Hotspots gibt es besonders viele, die besonders reich sind.

Marcel Speiser Handelszeitung
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