Natürlich gibt es Trends, denen man kaum ausweichen kann. Noch vor 15 Jahren wusste kaum ein Mensch, was eine Terrassenlounge ist, heute geht ohne fast gar nichts mehr. Rund 80 Prozent der Kunden von Terrassengestaltern wollen heute eine entsprechende Ecke haben. Zunehmend sind auch Outdoor-Küchen gefragt, viele Leute wünschen sich überdies einen Whirlpool.

Doch wie auch immer man sich seine künftige Terrasse vorstellt, an der Giardina sind viele Ideen zu holen. Und wenn es ernst wird, lohnt sich der Gang zum Fachmann. Zwei Experten, beide an der Giardina präsent, geben hier erste Tipps: Rolf Wüthrich vom Unternehmen Veranda Viva in Bubikon und Patrick Schöni vom Landschaftsarchitekturbüro Gardens in Horgen.

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1. Wie gross muss die Terrasse sein?

Es gibt keine Minimalgrösse, finden Rolf Wüthrich und Patrick Schöni übereinstimmend. Man könne auch auf kleinerer Fläche etwas Cooles gestalten. Generell gilt: Je kleiner die Fläche, desto kniffliger und teurer wird es pro Quadratmeter – vor allem unter 20 Quadratmetern.

2. Wie geht der erste Schritt?

Experteneinigkeit auch hier: Der Planer kommt zu einem Ortstermin, schaut sich Terrasse, Umgebung und Bedingungen an, bespricht die Sache und nennt erste Ideen. Dann gibt es, zum Teil schon vor Ort, eine erste Skizze, schliesslich einen Entwurf mit Kostenvoranschlag.

3. Worauf muss man achten?

Alle äusseren Einflüsse seien wichtig, sagt Rolf Wüthrich. «Ich achte auf Wind, Sonneneinstrahlung, Nachbarsituation.» Gerade die nachbarschaftliche Einbettung werde oft unterschätzt, sie bestimme zum Beispiel, ob Sichtschutz nötig sei, was man unter anderem mit intelligenter Bepflanzung erreichen könne. Speziellen Wert legt Patrick Schöni auf die Aussicht. Mit einer guten Gestaltung könne man Unliebsames verdecken, aber auch Schönes betonen. Zu beachten: Wo man hinaussieht, sehen andere herein. Und umgekehrt: Wo man Sichtschutz zum Nachbarn hat, gibt es auch keine Aussicht mehr.

4. Wie plane ich die Möblierung?

Es ist wichtig, sich über die räumliche Gliederung der Fläche Gedanken zu machen und diese mit raumbildenden Pflanzen umzusetzen. Schöni empfiehlt, spezielle Bereiche gegeneinander klar abzugrenzen: zum Beispiel eine Lounge, einen Essbereich mit Outdoor-Küche, eine Ecke für das Home Office etc.

5. Wie gestalte ich den Boden?

Eine unterschätzte Frage. Holz ist wärmeverträglicher als Stein, da müsse man aber, sagt Patrick Schöni, zwingend die beste Qualität nehmen. Wählt man Stein, gilt die Devise: Je dunkler, desto schwieriger bei Sonneneinstrahlung, weil der Stein dann sehr heiss werden kann. Weisser Stein wiederum kann heftig blenden. Hier ist sorgfältiges Abwägen angebracht.

6. Trägt der Boden meine Ideen?

300 Kilogramm pro Quadratmeter trägt eine Standard-Terrasse. Je nach Projekt kann dies zu wenig sein, etwa wenn man einen Baum als Schattenspender in einem Riesentopf aufstellen will. Oft müssen Experten die Tragfähigkeit überprüfen und allenfalls Massnahmen ergreifen. Einfacher ist es, wenn die Terrasse noch gar nicht gebaut ist und entsprechend geplant werden kann.

7. Wie schütze ich mich vor der Sonne?

Übliche Sonnenstoren bringen Schatten – aber oft nicht dort, wo man ihn haben will. Reicht der Raum dafür aus, könne eine Pergola-Lösung ideal sein, sagt Patrick Schöni. Effizient sind auch vertikal fixierte Beschattungen. Rolf Wüthrich schwört auf Bäume – eine der schönsten Schattenlösungen, wie er findet.

8. Brauche ich eine Bewilligung?

Normalerweise nicht, weil die Einrichtung einer Terrasse mobil und nicht fest verbaut ist. Die Vorschriften sind aber von Ort zu Ort unterschiedlich. Ein Whirlpool kann in einer Gemeinde zum Problem werden, während er anderswo einfach durchgewinkt wird. Unser Tipp: Einen Fachmann beiziehen oder auf der Gemeinde nachfragen.

9. Wie finde ich gute Planer?

Es gebe, sagt Patrick Schöni, dogmatische Planer, die einfach ihre Ideen durchsetzen wollten. Und es gebe Planer, die vor allem auf die Situation beim Kunden eingingen. Beides kann zielführend sein – es lohnt sich aber auf jeden Fall, kurz darüber nachzudenken, bevor man den Zuschlag erteilt.

10. Was ist das grösste Problem?

Die Realisierung einer Terrasse ist eine interdisziplinäre Sache. Viele Berufe können involviert sein: Elektriker, Holzbauer, Sanitär, Gärtner etc. Wer selber kein Organisationstalent ist oder nur wenig Zeit hat, stellt mit Vorteil einen unabhängigen Projektleiter an. Sonst sind Rückschläge programmiert.

Die Gartenausstellung Giardina 2017 findet vom 15 bis 19. März in der Messe Zürich statt. Der Fokus liegt auf die neue Natürlichkeit in der Gartengestaltung. Gartenbauer veranschaulichen, wie sie diesen Gartentrend mit baulichen Massnahmen, sorgfältiger  Pflanzenwahl und dem Einsatz ausgesuchter Materialien in Schweizer Gärten umsetzen.

Mit Handwerkskunst Akzente im Garten setzen: