Die Business-Idee

Auf dem Privatkonto (89 Prozent), auf dem Sparkonto (83 Prozent) oder sogar daheim in bar (71 Prozent) – so bewahren viele Schweizerinnen und Schweizer ihr Geld auf. Eine repräsentative Umfrage von Moneyland hat 2022 gezeigt, dass viele grosse Scheu haben, ihr Geld in Fonds oder Aktien zu investieren. «Das Ersparte einfach herumliegen zu lassen, ist schlicht nicht sinnvoll», sagt Didier Matthey. Mit seinem Startup Yeekatee will er das ändern: «Wir haben eine soziale Bildungsplattform lanciert, auf der sich Menschen über das Investieren informieren und austauschen können», sagt Matthey. Yeekatee will erfahrene Investorinnen und Investoren und Neulinge zusammenbringen und bietet neben der Austauschmöglichkeit auch Anlage-Tutorials wie Portfolio-Analysen, Vergleichs- und Lerntools sowie unabhängige Informationen und Neuigkeiten.

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Die Gründer

Das Team hinter dem Jungunternehmen besteht aus ehemaligen Avaloq-Mitarbeitenden, wie Mitgründer Ronald Strässler (heute Vorstandsvorsitzender), Head of Banking Standards Didier Matthey (heute CEO) und Lead Business Architect Banking Standards Kei Nufer (heute CTO). Der Vierte im Gründungsteam ist Verwaltungsrats-Vize André Pierre Müller. Nachdem der Schweizer Software-Finanzdienstleister, der vor allem Portfolio-Management-Systeme für Banken gebaut hat, 2020 für über zweieinhalb Milliarden Franken an einen japanischen Tech-Konzern verkauft wurde, waren Mittel und Köpfe frei für neue Ideen. Das selbsternannte Ziel hinter dem neuen Business: «Investieren sozial und zugänglich machen.»

Der Markt

Nicht einmal ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer legt ihr Geld laut Moneyland-Umfrage in Schweizer Aktien (27 Prozent), ETFs (24 Prozent), aktiv gemanagten Fonds (23 Prozent) oder ausländischen Aktien (22 Prozent) an. «Als von Banken oder Brokern unabhängige Plattform möchten wir den Menschen die Angst nehmen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen», sagt Didier Matthey. Die Rolle der Gründer sieht er weniger in konkreten Aktientipps als vielmehr in Aufklärungsarbeit. «Wir wollen kein Profitool werden, sondern für alle da sein und etwa aufzeigen, wie Anlagedauer und Diversifikation das Risiko minimieren können», so der CEO. «Langfristig möchten wir das Thema auch in Schulen bringen – unser Tool könnte im Unterricht genutzt werden.» Nutzerinnen und Nutzer können ihre Konten – auch mehrerer Banken – mit Yeekatee verbinden und behalten so einen Überblick. «Ob sie ihre Portfolios mit anderen teilen möchten, können sie selbst entscheiden», betont Matthey.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

1,9 Millionen Dollar sammelte Yeekatee Anfang dieses Jahres von insgesamt zwölf Investoren ein, darunter waren auch die Gründer selbst. «Durch den Avaloq-Exit müssten wir aus finanzieller Sicht keine Finanzierungsrunden machen», sagt Geschäftsführer Matthey. «Wir halten es aber für sinnvoll, weil Investorinnen und Investoren auch Wissen, Netzwerke und neue Sichtweisen mitbringen.»

Die Chance

Mit der Erfolgsgeschichte von Avaloq haben die Gründer bereits demonstriert, dass sie geballtes Finanzwissen vereinen und im B2B-Bereich gründen, aufbauen und skalieren können. Jetzt gilt es, den B2C-Bereich zu erobern. «Auch Menschen, die sich noch nicht damit beschäftigen, für das Thema Investment zu begeistern – das ist eine neue Herausforderung», so Matthey. Erst vor wenigen Wochen ging die Plattform für die Öffentlichkeit live. «Jetzt geht es darum, Nutzerwünsche zu erkennen und dann mit Features gezielt nachzujustieren», sagt der CEO. Bereits 2024 ist eine europaweite Öffnung der Plattform geplant.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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