Rund ein Dutzend grosse und mittelgrosse Rechenzentren, ebenso viele renommierte Softwarefirmen, unzählige mittlere und kleinere Softwarefirmen: Die Flughafenregion Zürich könnte sich problemlos auch als Software Valley der Schweiz bezeichnen. Der Hauptort eines solchen Tals wäre wohl der Circle-Gebäudekomplex direkt am Flughafen Zürich: Dort sind mit Microsoft, SAP und Oracle gleich die drei führenden Softwarehersteller für Anwendungen, wie sie in mittleren und grösseren Firmen eingesetzt werden, vertreten.

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Treffpunkt um die Ecke

«Es wird wichtig bleiben, ein attraktiver Ort für die Diversität an Unternehmen zu sein», sagt Stefan Feldmann, Head von The Circle. «Wir sind überzeugt, dass dafür der Austausch zwischen den Unternehmen und die daraus entstehenden Synergien zentral sein werden. Der Fokus liegt daher auf zukunftsorientierten Unternehmen und Organisationen.» Aufgrund der sehr zentralen Lage sei der Gebäudekomplex gerade bei Firmen mit Expats sehr beliebt.

Die geballte Präsenz grosser Mieter aus der IT-Branche nutzt man auch, um diese untereinander zu vernetzen. Dafür habe man die Circle-X-Change-Community geschaffen, so Feldmann. «Diese bietet allen Mietern im Circle die Möglichkeit, bei regelmässigen Anlässen und Aktivitäten den gezielten Austausch zu pflegen und Wissenstransfer zwischen den Firmen zu ermöglichen, Personen zusammenzubringen und voneinander zu lernen.» Die Community wurde im letzten Jahr als Pilotprojekt gestartet mit dem Ziel, sich laufend weiterzuentwickeln. Zudem gibt es im Circle eine zweisprachige Kita (Englisch/Deutsch). Zusätzliche Dienstleistungen für die Mitarbeitenden würden in der Regel direkt von den Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen angeboten, sagt Feldmann.

Rund zehn Kilometer weiter südöstlich liegt das Gelände, auf dem Firmen entstehen sollen, die zukünftig vielleicht einmal den Circle-Komplex ergänzen und bereichern werden. In einer ersten Phase werden die denkmalgeschützten Hallen 2, 3 und 4 renoviert und für die Bedürfnisse der Nutzenden vorbereitet. Ab 2024/2025 ist die nächste Ausbauetappe mit Neubauten auf dem Areal geplant. Sie soll eine flexible Nutzung mit Büros, Forschungslaboren, Werkstätten und Unterrichtsräumen ermöglichen. «Grundsätzlich sehen wir uns als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft – aus Erfindergeist und Ingenieurkompetenz sollen marktfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen», beschreibt Martin Sturzenegger, CEO von Innovationspark Zürich, das Vorhaben.

Zufällige Begegnungen ermöglichen neue Blickwinkel und Synergien.

Wegen der geplanten Grösse des Parks stehen nationale und internationale Grossfirmen im Fokus. Dazu sollen aber auch konkrete Angebote für KMU und Startups geschaffen werden. Für alle Firmen stehe der Zugang zur Wissenschaft im Vordergrund. «Innovationsparks sind per Definition Orte der Kooperation, und dazu ist Nähe eigentlich immer förderlich. Gerade unsere Nähe zur Empa sehe ich beispielsweise als grosse Chance», so Sturzenegger.

Man plant hier den Aufbau von drei Ökosystemen. «Robotics and Mobility», «Space and Aviation» und «Advanced Manufacturing». «Einerseits passen diese Themen zu unseren Hauptpartnern aus der Wissenschaft wie der ETH Zürich, der Universität Zürich und der Empa, und anderseits bietet sich die grosse Entwicklungsfläche von über siebzig Hektaren oder über hundert Fussballfeldern für solche platzintensiven Innovationen an.»

Gerade bei diesen Bereichen sei die räumliche Nähe und der Austausch vor Ort entscheidend: Die zufälligen Begegnungen in der Community ermöglichten neue Blickwinkel und Synergien. «Zudem wird bei uns schon heute mit Prototypen getestet und experimentiert. Das gehe nicht virtuell», so Sturzenegger. Aber es geht auch nicht nur zufällig – es muss das geeignete Umfeld geschaffen werden.

«Zum einen sind Begegnungszonen und Dienstleistungen wie Gastronomie, Beherbergung oder Events essenziell, damit das Leben im Park attraktiv ist», sagt Sturzenegger. «Zum anderen werden wir als Betreibergesellschaft für die Community passende Angebote wie Coachings, Talks, Accelerators, Labs und so weiter anbieten. In beiden Bereichen werden wir, wo möglich, mit etablierten Partnern arbeiten.»