Plattformen entwickeln sich zunehmend auch in der Gebäudetechnik: Sowohl für die Steuerungen der Heizungs- und Lüftungsanlagen als auch für die Raumbelegungen, die Steuerung des Komforts und für die Sicherheit werden immer mehr Daten benötigt. Hier entstehen laut den Analysten von Morgan Stanley datengestützte digitale Ökosysteme, bei denen es immer auch um die Frage geht, ob und welche Plattformen andere Plattformen aus anderen Bereichen der Gebäudetechnik steuern – und damit zur Schlüsselinstanz bei der gesamten Digitalisierung der Gebäudetechnik aufsteigen werden.

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Es braucht keine Schlüssel mehr

Diese neuen datengesteuerten Ökosysteme, die in vertikalen Kundenbranchen wie dem Gesundheitswesen, Hotels, Flughäfen und Büros entstehen, ermöglichen eine neue Ära des Zusammenlebens und -arbeitens. «Schlüsseltechnologien sind dabei aus meiner Sicht Cloud-Systeme, das Internet der Dinge, 5G und KI», sagt Magín Guardiola, Chief Marketing and Products Officer bei Dormakaba (Chief Innovation Officer ab dem 1. Juli). «Wir engagieren uns in solchen datengesteuerten Ökosystemen – wir bieten zum Beispiel Cloud-basierte kontaktlose persönliche Identifikations- und sichere Kommunikationslösungen an, die für Zugangskontrolle, Zeiterfassung, bargeldloses Bezahlen und vieles mehr eingesetzt werden.»

Zwar dominieren in Mehrfamilienhäusern noch die mechanischen Schlüssel, aber Neubauprojekte würden immer öfter schlüsselfrei mit digitalem Zugang geplant. «Wir bieten in diesem Bereich Lösungen an. Unser neues Cloud-Zutritts-Managementsystem für die Immobilienwirtschaft vereinfacht die Zutrittsverwaltung von Gebäuden enorm und löst die Frage des unübersichtlichen Schlüsselhandlings und wer wann in einem Mehrparteienhaus wo Zutritt hat», sagt Guardiola. Der nicht mehr anfallende Aufwand im Bereich IT-Infrastruktur zum Bereitstellen und Instandhalten von komplexer Zutritts-Management-Software sei speziell für die Dezentralität der Gebäude ein grosser Vorteil der eigenen Cloud-Lösung.

Auch hier spielt die KI eine immer wichtigere Rolle. «Sie kann die Sicherheit verbessern, indem sie fortschrittliche Algorithmen einsetzt, um Anomalien in Zugriffsmustern zu analysieren und zu erkennen», so Guardiola. «Weiter kann KI in andere Sicherheitssysteme wie Einbruchmeldesysteme, Alarmsysteme und Videoanalysen integriert werden, um ein umfassenderes Sicherheitsökosystem zu schaffen.» Das Internet der Dinge bilde das Fundament für digitalisierte und vernetzte Gebäude. Zusammen mit modernen Analyse-, Steuerungs- und Automatisierungstechnologien mache es viele smarte und auch sicherheitsrelevante Funktionen möglich.

Netzwerke immer beliebter

«Die Durchgängigkeit unserer Systeme und Türkomponenten sowie die Anbindung weiterer Plattformen über die API-Schnittstelle ist ein integraler Bestandteil unseres Konzepts», sagt Guardiola. «Bei Dormakaba nutzen wir digitale Technologien, um uns mit unseren Kunden und Partnern zu verbinden, Produkte zu verknüpfen und Verbindungen innerhalb des Unternehmens zu ermöglichen», sagt Guardiola weiter. «So entstehen Connected Services, die wir dann zu Plattformen zusammenführen, die Menschen, Produkte und Unternehmen orchestrieren. Wir verbinden unsere Plattformen mit Plattformen von Drittanbietern und arbeiten hier bereits mit branchenführenden Unternehmen zusammen, etwa SAP, Sportsnow und Marriott.» Wenn mehrere Plattformen miteinander verbunden werden, entstehen ganze Ökosysteme von Plattformen.

Zukünftig werde es nicht mehr nötig sein, aktiv einen Ausweis oder ein Mobiltelefon vorzuzeigen, um eine Tür zu öffnen. «Die Tür öffnet sich wie von Zauberhand, sobald die Absicht, einen Raum zu betreten, erkannt wird», sagt Guardiola. «Ermöglicht wird dies durch die Fortschritte bei der Identifikation von Autorisierungen.» Die biometrischen Daten müssten vollständig im Besitz und unter der Kontrolle des Nutzers sein, und es dürfen keine sensiblen Informationen weitergegeben werden. Darüber hinaus wird Automation eine ganz wichtige Rolle spielen. «Weiter werden neu entwickelte Sensortechnologien effizientere Lösungen in Verbindung mit einer automatischen Tür ermöglichen», sagt Guardiola. «Die Tür wird durch einen adaptiven Tür-Öffnungs-und-Schliess-Impuls gesteuert, der auf der Geschwindigkeit und der Richtung einer Person basiert, die sich einer Tür nähert, die von solchen Sensoren erkannt wird. So wird die Öffnungs- und Schliesszeit optimiert, um den Wärmeenergieverlust zu minimieren, wenn eine Person ein klimatisiertes Gebäude betritt.»