Die Titlis-Bergbahnen machen in diesen Tagen die Baustelle des Projekts Titlis auf dem 3020 Meter hohen Berg winterfest. Der Start des vom Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfenen Projekts erfolgt im Frühjahr, die Fertigstellung ist für Ende 2028 geplant. Wie es einmal aussehen soll, zeigt die Visualisierung auf dem Bild oben. Das 120-Millionen-Franken-Investment steht in gewisser Weise stellvertretend für die heutigen Anforderungen an Firmen und setzt ein mutiges Beispiel dafür, wie Herausforderungen angenommen werden können. Denn vielen Firmen geht es, im übertragenen Sinne, so wie einst den Titlis-Bergbahnen. Das Gebäude aus dem Jahr 1967 war in die Jahre gekommen und für die heutigen Ansprüche der Kundschaft nicht mehr zeitgemäss. Zudem entsprach die Infrastruktur mit einem Verbrauch von 100 000 Liter Heizöl jährlich schon lange nicht mehr den ökologischen Anforderungen, und je nach Wetterlage wurde den Besuchenden die müffelnde Kläranlage auf dem Berg mal mehr, mal weniger bewusst.

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In Engelberg hat man sich damals nicht damit zufriedengegeben, ein wenig hier und da zu renovieren und eine Handvoll Solarpanele aufs Dach zu stellen. Man wollte sich eben nicht einfach nur irgendwie durchwursteln. Hier hat sich das Unternehmen dazu entscheiden, den grossen Wurf zu wagen und mit den Stararchitekten von Herzog & de Meuron eine attraktive und nachhaltige Vision zu entwickeln. Dass man es geschafft hat, auch die Bedenken der Umweltverbände aufzunehmen und in einem gemeinsamen Prozess abzuarbeiten, gibt Nachahmerinnen und Nachahmern Hoffnung. Nun muss ja nicht gleich jedes KMU sein Hauptgebäude abreissen und die nächste Stararchitektin anheuern. Aber das Projekt Titlis darf schon ein wenig im Hinterkopf sein, wenn Unternehmerinnen und Manager sich Gedanken über die nachhaltige Transformation ihrer Businessmodelle machen.

Es gibt viele müffelnde Kläranlagen, die trockengelegt werden können. Ein Interview mit dem CEO der Titlis-Bergbahnen folgt auf der nächsten Seite. Das Projekt Titlis ist in der Schweiz weitherum bekannt, genauso wie das «Chedi» in Andermatt. Auch das war eine mutige Investition, ein grosser Wurf, der heute als Riesenerfolg gilt (Seite 35). Weniger bekannt, aber ebenfalls erfolgreich, sind die zahlreichen «Hidden Champions», die sich in der Zentralschweiz angesiedelt haben und von hier aus global agieren. Wir zerren sie ans Licht der Öffentlichkeit und stellen Ihnen auf den folgenden Seiten ein gutes Dutzend vor.