Der Termin steht fest: Die jährliche Worldwide Developers Conference (WWDC) von Apple findet vom 10. bis 14. Juni statt. Das gab der US-Hersteller am Dienstagabend bekannt. Die fünftägige Veranstaltung für Entwickler findet online statt. Für einen kleinen Kreis ausgewählter Gäste veranstaltet Apple zudem eine Veranstaltung vor Ort am Hauptsitz in Cupertino. Diese sogenannte Keynote findet am 10. Juni statt.

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Im Mittelpunkt der WWDC steht seit jeher die Software des Unternehmens. Gerüchten zufolge könnte iOS 18 das grösste iPhone-Update seit iOS 13 im Jahr 2019 werden. Laut Mark Gurman von Bloomberg sieht Apple das kommende System als wichtigen Meilenstein in der iOS-Geschichte. Nicht nur neue Funktionen werden erwartet: So soll beispielsweise der Homescreen erneuert werden. Dabei soll es sich um eine grosse Designänderung handeln, die den Nutzern mehr Flexibilität bieten soll. So soll etwa das magnetische Raster bei der Anordnung von Apps – ähnlich wie bei Android – wegfallen. Icons könnten künftig an beliebigen Stellen platziert werden.

KI, der heimliche Star

Eine der am meisten erwarteten Ankündigungen auf der WWDC werden jedoch Apples Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) sein. Es besteht kein Zweifel daran, dass dieses Thema eine zentrale Rolle spielen wird. So schreibt Apples Marketingchef Greg Joswiak auf X, die WWDC 2024 werde «absolutely incredible» (zu Deutsch: «absolut unglaublich») – abgekürzt «AI», eine Anspielung auf Artificial Intelligence, den englischen Begriff für KI.

Ein Bereich, in dem Apple Gas geben muss! Während in den Android-Handys von Google und Samsung bereits zahlreiche KI-Funktionen stecken, sind diese im iPhone noch gut versteckt. Verantwortlich für das Thema KI ist John Giannandrea, der 2018 von Google zu Apple wechselte und nun direkt an Apple-CEO Tim Cook rapportiert. Dass KI Chefsache ist, deutet auch auf die Bedeutung des Themas hin. Zudem hat der iPhone-Hersteller im vergangenen Jahr mehr als 30 KI-Start-ups gekauft: so viele wie kein anderes grosses Tech-Unternehmen. Im März haben Apple-Forscher zudem ein vielversprechendes, eigens entwickeltes KI-Modell vorgestellt. Es ist also möglich, dass Apple hier noch ein Ass im Ärmel hat.

Deal mit dem Erzfeind?

Daran gibt es jedoch auch Zweifel. Zwar sollen einige Mitarbeiter intern bereits einen Chatbot namens AppleGPT nutzen. Die KI-Tools seien aber denen der Konkurrenz unterlegen, heisst es in einem Bericht von Bloomberg. Für weitere Fragezeichen sorgte eine Meldung von Mitte März. Diese deutet darauf hin, dass die KI-Revolution bei Apple anders aussehen könnte, als manche vermuten.

So berichten verschiedene Medien, dass Apple und Google Gespräche führen, um Googles KI-Engine Gemini in das iPhone zu integrieren. Ausgerechnet mit dem «Erzfeind». Das wäre ein Paukenschlag in der Tech-Welt. Auch mit Open AI, dem Entwickler von Chat GPT, soll es Gespräche gegeben haben.

Apple zeigt Zukunftsvision

Eine Strategie könnte demnach sein, dass Apple KI-Funktionen anbietet, die direkt auf dem iPhone, also lokal, laufen und mit der KI auch den Siri-Assistenten aufmotzen werden. Zusammen mit Partnern wie Google könnten dann cloudbasierte generative KI-Funktionen angeboten werden, wie das Erstellen von Bildern oder Texten.

Sicher ist: Die WWDC wird Einblicke in Apples Zukunftsvisionen geben und zeigen, wie das Unternehmen KI – in welchen Konstellationen und Ausprägungen auch immer – nutzen und in seine Produkte integrieren will. Doch die Konkurrenz ist gross: Bereits im Mai wird auch Google auf seiner Entwicklerkonferenz I/O neue KI-Funktionen vorstellen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.ch unter dem Titel «So verändert Apple das iPhone».