Günstig fliegen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun: Was zunächst nicht zusammen zu passen scheint, ist durchaus möglich. Das zeigt eine Studie vom Royal Institute of Technology in Stockholm. Schwedische Forscher haben im Auftrag des Flugportals überflieger.de einen Algorithmus entwickelt, der den CO2-Ausstoss eines einzelnen Flugs pro Passagier berechnet. Dafür nutzten sie Daten wie den Kraftstoffverbrauch beim Start, während des Flugs und der Landung, die zurückgelegte Strecke, die Sitzplatzkonfiguration des Flugzeugtypen und die Passagierauslastung.

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Mit erstaunlichem Ergebnis: Billigflieger sind demnach im Schnitt umweltfreundlicher als reguläre Linienflüge. Das hat einen einfachen Grund: Die günstigen Airlines transportieren meist deutlich mehr Passagiere als Airlines mit grossen Luxusklassen, in denen weniger Personen Platz haben. Die Cheap-Fair-Airlines haben zudem meist eine höhere Sitzplatzauslastung, wie die Forscher aufzeigen. So sinkt der CO2-Ausstoss pro Passagier.

Zwischenstopps schlecht für die CO2-Bilanz

Ausserdem haben billigere Airlines oft eine Flotte von neueren Flugzeugen, welche das Klima weniger belasten sollten. Eingeschränkt wird das Plädoyer für Billigflieger dann aber doch: Wichtig ist für die CO2-Berechnung nämlich auch die Anzahl Zwischenstopps, die ein Flugzeug einlegt. Direktflüge, die mit einem älteren Flugzeugmodell durchgeführt werden, können geringere Emissionen haben als Flüge, auf denen Zwischenstopps eingelegt werden.

Wie das Stockholmer KTH die CO2-Emissionen von Flügen berechnet:

«Macht ein Flugzeug auf einem Flug von Stockholm nach München einen Zwischenstopp in Kopenhagen, ist der CO2-Ausstoss pro Passagier 37 Prozent höher, als wenn es die Strecke direkt geflogen wäre», heisst es in der Studie. Das zeige, wie viele Fluglinien trotz Umwegen zwar billiger, aber dennoch schädlicher für die Umwelt seien, sagt Studienautor Andreas Schenning der schwedischen Agentur TT Newswire. Es lohne sich also, etwas mehr in direkte Flüge zu investieren. Um wirklich etwas für die Umwelt zu tun, empfielt Schenning, Zug zu fahren.

Auf dem Travelportal überflieger.de können Reisende mittlerweile die Suchergebnisse neben Kategorien wie «billigster Flug» oder «schnellster Flug» nun auch nach dem «CO2-Ausstoss» der Strecke sortieren lassen.

Die gesamte Studie finden Sie hier.

Redaktorin Caroline Freigang
Caroline Freigangschreibt seit 2019 für den Beobachter – am liebsten über Nachhaltigkeit, Greenwashing und Konsumthemen.Mehr erfahren