Online-Shopper können künftig auch am Sonntag ihre Ware in Empfang nehmen – zumindest in London. Die britische «Royal Mail» startet einen Pilotversuch, 100 Poststellen sind ab dieser Woche auch sonntags für vier Stunden geöffnet. 

Dabei muss der Kunde nicht zwingend am Feiertag zum Schalter, die britische Post weitet zugleich ihren Zustelldienst aus und liefert im Stadtgebiet London jetzt auch sonntags an die Haustür. «Wir bieten den Kunden mehr Optionen, die online bestellte Ware zu erhalten», sagt Nick Landon, Geschäftsführer für den Bereich Pakete der «Royal Mail», dem «Independent». 

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Gewerkschaft stellt Bedingungen

Die Sorge der Gewerkschaften galt dabei den Arbeitsbedingungen der Postangestellten. Jetzt zeigten sie sich zufrieden. «Wir haben ausgehandelt, dass die Arbeitnehmer auf Sonntagseinsätze verzichten können und eine angemessene Entlohnung der Sonntagsarbeit sichergestellt», sagt Dave Ward, stellvertretender Generalsekretär der «Communication Workers Union», der zuständigen britischen Gewerkschaft. Ferner hat sich «Royal Mail» verpflichtet, am Sonntag Voll- und Teilzeitkräfte anstelle von Leiharbeitern einzusetzen.

Auch die Schweiz liefert seit Längeren am Wochenende – allerdings nicht am Sonntag. Im vergangenen Jahr wurde die Paketzustellung am Samstag eingeführt. «Die Sonntagszustellung nehmen wir im Markt heute nicht als Bedürfnis wahr», sagt Bernhard Bürki, Mediensprecher der Post.

Bürki erklärt, warum ein solches Angebot seiner Meinung nach nicht notwendig ist. «Das Spezielle an der Schweiz ist die hohe Erstzustellrate von 90 Prozent. Dies liegt an den Milchkästchen, die es dem Pöstler ermöglichen, kleine Pakete direkt abzugeben.» Die Post bietet mit «My Post 24» auch die Möglichkeit, an 22 Standorten die Pakete jederzeit zu versenden oder abzuholen. Darüber hinaus plant die Post, den Informationsfluss über das Zustellungszeitfenster verbessern. Der Kunde soll dann auch den Empfangszeitpunkt besser steuern können.