Der zähe Kampf gegen die Pleite endet im Kollaps: Bruno Piatto muss Insolvenz anmelden. Das hat das Bezirksgericht Bülach am Mittwochvormittag entschieden, gab das Unternehmen bekannt. Die Konkursverwaltung beabsichtige, die «beweglichen Sachen der Schuldnerin» baldmöglichst mit einen Gesamt- oder Einzelverkauf zu liquidieren. Damit sind zum Beispiel Küchen und vorhandene Warenvorräte gemeint, ebenso die Einrichtung des Unternehmens. In der Mitteilung ruft das Unternehmen auch mögliche Interessenten an einer Übernahme der Marke auf, sich bis Ende Oktober zu melden.

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In der Schweiz sind von dem Konkurs 250 Arbeitsplätze betroffen. Für die Mitarbeiter finden am kommenden Dienstag und Mittwoch zwei Informationsveranstaltungen statt, die das Unternehmen abhält.

Jobkürzungen und Zahlungsschwierigkeiten

Damit haben die Schwierigkeiten der deutschen Mutter Alno nun auch die Schweizer Tochter ins Unglück gezogen. Der zweitgrösste deutsche Küchenbauer Alno hat Mitte Juli Insolvenz angemeldet und muss rundum saniert werden. Bereits im Vorfeld waren bei der Schweizer AFP Küchen 100 Jobs gekürzt worden, um Einsparungen zu erzielen. AFP Küchen bestand aus zwei Teilen – Piatti und Forster Küchen. Für letztere hat die deutsche Mutter vor wenigen Tagen einen Käufer gefunden, die 100 Arbeitsplätze im Thurgau bleiben erhalten.

Auch Bruno Piatti hatte zuletzt bereits mit Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen. Dennoch hatte sich Piatti-Präsident Serkan Tavasli optimistisch zur Zukunft des Unternehmens geäussert. Kunden hat die ungewisse Zukunft der Firma dennoch verunsichert, wie der Beobachter berichtete.

Die Bruno Piatti AG wurde 1948 am heutigen Standort in Zürich-Oerlikon gegründet. Am Anfang hatte das Unternehmen drei Mitarbeiter. 1967 waren es bereits 176 Angestellte, jetzt zählt das Unternehmen in der Schweiz rund 250 Mitarbeiter.

(me)