Der Chef des Flughafen Zürich will die Investitionen in den kommenden drei Jahren zurückfahren. Wachstums-Projekte wie der Terminal-Neubau sollen verschoben werden, wie Stephan Widrig in einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen vom Freitag sagte.

2020 sei ein «historisch einmaliges Jahr für die Luftfahrt» gewesen mit einem dramatischen Verkehrseinbruch. «Wir haben Kosten und Investitionen gekürzt, Stellen abgebaut, die Dividende nicht ausbezahlt und neues Fremdkapital aufgenommen», betonte Widrig. Er rechnet damit, auch ein «schwieriges 2021» ohne staatliche Unterstützung aushalten zu können.

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Gespart werden soll auch weiterhin. «Projekte, die sich noch in einem frühen Planungsstadium befinden und die auf ein höheres Passagiervolumen ausgerichtet sind, verschieben wir um drei bis fünf Jahre», so der Flughafen-Chef. Das betreffe auch die Neubauten von Dock A und Terminal 1. Das soll die Investitionssumme beträchtlich senken.

Keine Beschränkungen nach Impfung oder Test

Mit Blick auf die Corona-Pandemie plädiert Widrig darauf, dass Passagiere, die eine Impfung oder ein negatives Testergebnis vorweisen können, von Reisebeschränkungen und Quarantäneregeln ausgenommen werden. Er hofft, dass sich dieser Ansatz bis März durchsetzt. «Wegen eines minimalen Restrisikos darf man nicht den ganzen Reiseverkehr unterbinden», so Widrig. Eine Impfpflicht lehnt er hingegen ab.

Das im Frühjahr zur Abstimmung stehende CO2-Gesetz kritisiert der Flughafen-Chef. Es setze die falschen Anreize und verschlechtere die Wettbewerbsfähigkeit. «Die Abgaben werden nicht dafür eingesetzt, dass Passagiere klimafreundlicher fliegen können», sagte Widrig. Sie sollten vielmehr für den Kauf von nicht-fossilen Energieträgern eingesetzt werden. Zudem fehle die europäische Harmonisierung und je mehr hierzulande besteuert werde, desto mehr würden Hubs wie etwa Istanbul profitieren.

(sda/tdr)