Mit der angeblich rauchfeien E-Zigarette der Schweizer Firma Nicstic sind die zwei Drahtzieher Michel Lothar Michael Berresheim und Heinz Piroth alias Hensley zu Haftstrafen in Deutschland von mehr als zehn Jahren verurteilt worden. Spuren führen in dem Fall auch in die Schweiz. So wohnten die zwei Deutschen etwa während den Betrügereien jahrelang im Raum Luzern und Zürich. Beide sind bereits in der Vergangenheit einschlägig verurteilt worden.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Das Landgericht Stuttgart sah es nun als erwiesen an, dass die Männer vor mehr als zehn Jahren hunderte gutgläubige, aber auch risikobereite Anleger vornehmlich in Deutschland und der Schweiz um 15 bis 20 Millionen Euro betrogen haben.

Produkt hat nie funktioniert

Laut dem Gericht verkaufte das Duo vom Rhein-Main-Gebiet aus europaweit Aktien einer Zuger Firma, die eine angeblich marktreif entwickelte, rauch- und tabakfreie E-Zigarette namens «Nicstic» produzieren würden. Tatsächlich habe das Produkt aber weder funktioniert noch jemals die Marktreife erreicht, sagte der Vorsitzende Richter Günter Necker. 528 Anlegern seien wertlose Aktien angedreht worden.

Nach annähernd 200 Verhandlungstagen wurden die beiden deutschen Angeklagten nun in Stuttgart verurteilt: Der 63-Jährige Michael Berresheim wegen jahrelangen schweren Betruges zu zehneinhalb Jahren Haft und der 64-Jährige Heinz Piroth Hensley zu elfeinhalb Jahren. Mehr als 1000 einzelne Betrugstaten wurden ihnen zur Last gelegt. Der 63-Jährige Berresheim erklärte gegenüber dem Richter nach der Urteilsbegründung: «Das geht in die zweite Runde.»

Die Zuger Firma Nicstic war im Oktober 2007 wegen illegalem gewerbsmässigen Aktienhandel von der Eidgenössischen Bankenkommission EBK (heute Finma) in Konkurs geschickt worden.

(sda/chb)