Manfred Knof, bis vor 9 Jahren Chef der Allianz Suisse und derzeit Privatkundenchef der Deutschen Bank, wird Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. Der 55-Jährige übernimmt im Januar den Chefposten von Martin Zielke. Dies teilte der Bankkonzern am Samstag mit. Zielke war Anfang Juli zurückgetreten.

Umsetzungsstarker Manager

Manfred Knof steht vor einer schwierigen Aufgabe: Er muss bei der Commerzbank, die zu 15 Prozent dem Staat gehört, eine neue Strategie umsetzen – die Filialschliessungen und einen Stellenabbau vorsieht.

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«Manfred Knof ist ein erfahrener und umsetzungsstarker Topmanager, der sich in unterschiedlichsten Aufgaben in der Finanzdienstleistungsindustrie bewiesen hat», sagte Commerzbank-Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter. «Vor allem mit Blick auf die jetzt anstehenden Aufgaben in der Bank bringt er die notwendigen fachlichen und menschlichen Führungsqualitäten mit.» 

Sanierungsarbeit in Zürich

Manfred Knof war 2006 vom deutschen Mutterhaus Allianz nach Zürich geschickt worden, um bei der Allianz Suisse für profitables Wachstum zu sorgen. Die Allianz Suisse entstand aus der Fusion von ELVIA, Berner Versicherung und Allianz Schweiz.

Laut damaligen Medienberichten konnte Knof Marktanteile, Kosteneffizienz und Profitabilität massiv steigern. Nach dem Sanierungsjob in der Schweiz stieg er 2011 in den Vorstand der Allianz Deutschland auf, deren Leitung er bald übernahm. Knof senkte als Deutschland-Chef die Kosten und trieb die Digitalisierung voran, doch die Mitarbeiter mitzureissen gelang dem spröden Manager weniger.

Weiter zur Deutschen Bank

2017 warf er bei der Versicherung nach nur zweieinhalb Jahren das Handtuch – er hatte sich mit Allianz-Konzernchef Oliver Bäte überworfen. Knof gab gesundheitliche Gründe für seinen Abschied an und wollte eine Auszeit nehmen. 

Knapp zwei Jahre später tauchte er überraschend bei der Deutschen Bank wieder auf. Nur ein Jahr später der nächste Wechsel: Jetzt wird er zum Chef der Commerzbank berufen. 

Zum Vergleich: Die Commerzbank hatte letztes Jahr eine Bilanzsumme von 464 Milliarden Euro und beschäftigte 48'000 Mitarbeiter. Die Credit Suisse hatte eine Bilanzsumme von 787 Milliarden Franken (725 Milliarden Euro) und beschäftigte ebenfalls knapp 48'000 Personen.