Der Ölhandelskonzern Gunvor kauft auch die deutsche Raffinerie der zusammengebrochenen Petroplus. Anfang Mai hatte Gunvor bereits den belgischen Petroplus-Standort aus der Insolvenz übernommen.

Gunvor will die gut 400 Mitarbeiter der deutschen Raffinierie in Ingolstadt weiter beschäftigen und den Betrieb auch langfristig weiterführen. Branchenkennern zufolge lässt sich Gunvor den Einstieg in den deutschen Raffineriemarkt einen dreistelligen Millionenbetrag kosten.

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In der Vergangenheit vermarktete der Konzern vor allem Petroprodukte russischer Unternehmen wie Rosneft und Gazprom. Seinen Sitz hat Gunvor im Steuerparadies Zypern.

Der früher an der Schweizer Börse kotierte Raffineriekonzern Petroplus mit Sitz in Zug war zur Jahreswende konkurs gegangen, nachdem die Banken den Geldhahn zugedreht hatten. Das Unternehmen litt als unabhängiger Raffinerie-Anbieter unter den Überkapazitäten in Europa und schrieb daher lange Zeit Verluste.

Die Schweizer Raffinerie von Petroplus in Cressier hat der weltgrösste Ölhändler Vitol gekauft, über die Anlage in Frankreich wird noch mit Interessenten verhandelt. Für die Ölaufbereitung in England, die als feinstes Stück der Schweizer galt, ist die Käufersuche indes gescheitert.

(rcv/tno/sda)