Ihr Vorgänger, Ole Wiesinger, hat mit seinem Ärger über die Politik nie hinter dem Berg gehalten. Sie haben sich bis jetzt zurückgehalten. Warum?

Als Hirslanden-Gruppe gestalten wir das Gesundheitswesen konstruktiv mit. Das haben wir während der Corona-Krise mit aller Deutlichkeit bewiesen.  

Aber?

Ich wehre mich dezidiert gegen politische Pauschalurteile über Ärztinnen und Ärzte, Pflegende oder Therapeutinnen und Therapeuten sowie gegen die fortschreitende Überregulation. Die Funktionsfähigkeit unseres Gesundheitswesens ist in Gefahr. Der rasche Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und die umfassende medizinische Versorgung werden sukzessive abgebaut. Und dieser Abbau erfolgt nicht etwa in transparenter Weise, nein, er wird unterschwellig delegiert an Ärztinnen, Pflegende und andere Gesundheitsfachleute – und das ist nicht in Ordnung. Wir sind Gesundheitsfachleute, wir haben unseren Beruf gewählt, damit wir den Patienten und Patientinnen helfen können, wieder gesund zu werden. Es kann nicht sein, dass die Politik ausgerechnet von unserer Berufsgruppe verlangt, dass sie zur Vollstreckerin der Rationierung wird. Doch genau das passiert mit den Globalbudgets. 

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