Egal ob Geldmarktkonto, Obligation oder Aktie – der Einstieg in die klassischen Anlageformen ist heutzutage ohne viel Aufwand möglich. Dank Internet und fortschreitender Digitalisierung reichen ein paar Klicks, um in die unterschiedlichsten Ecken der Kapitalmärkte vorzudringen. Vor allem an den grossen Börsenplätzen stossen Anleger dabei auf eine enorme Liquidität. Beispiel Schweiz: Laut einem Report der SIX Swiss Exchange belief sich das Handelsvolumen im ersten Quartal 2017 allein bei inländischen Aktien auf knapp 280 Milliarden Franken. Natürlich ist der einfache Zugang keine Garantie für den Investmenterfolg. Gleichwohl können Anleger, die das nötige Wissen und die entsprechende Risikopräferenz mitbringen, bereits mit kleinen Beträgen auf dem Börsenparkett mitmischen.

Schwankungsarm und renditestark

Prinzipiell stehen Immobilien in einer Reihe mit den klassischen Anlageformen. Sie gelten sogar als besonders krisenfest und werfen zudem stabile Erträge in Form von Mieterträgen ab. Historisch betrachtet unterliegen Immobilien weniger starken Schwankungen als beispielsweise Aktien. Bekanntlich löste die globale Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 einen starken Ausverkauf an den Börsen aus. Der Swiss Market Index (SMI) hat sich davon bis heute nicht vollständig erholt. Dagegen zeigte sich der heimische Immobilienmarkt von diesen Wirren völlig unbeeindruckt. Laut Daten des Beratungsunternehmens Wüest & Partner entwickelten sich die Angebotspreise für Wohnungen stabil nach oben. Per Ende 2016 standen sie rund 40 Prozent über dem Niveau von Anfang 2007. Trotz dieser Aufwärtsbewegung warfen solche Liegenschaften – je nach Lage – zum Stichtag noch solide Mietrenditen ab.

Und doch geht der Immobilienboom an den meisten Privatanlegern vorbei. Sie stossen hier auf drei zentrale Eintrittsbarrieren: Hohe Kapitalvolumen, exklusive Bieterverfahren, beschränkter Zugang zu attraktiven Objekten. Der Immobilienmarkt ist daher eine feste Domäne institutionellen Investoren respektive besonders vermögender Personen. Vor dem Hintergrund notorisch tiefer Zinsen und stark schwankender Aktienmärkte haben beispielsweise die Pensionskassen ihr Engagement in dieser Anlageklasse deutlich ausgebaut. Gemäss dem von der Credit Suisse berechneten Schweizer Pensionskassen Index steuerten Immobilien im ersten Quartal 2017 mit gut 23 Prozent soviel zu deren Portfolios bei, wie nie zuvor. Anfang 2011 lag die Quote noch bei weniger als einem Fünftel. 

Auf Augenhöhe mit den Profis

Angesichts des «Quasi-Monopols« privilegierter respektive institutioneller Investoren wenden sich nicht wenige Menschen frustriert von dieser aussichtsreichen Anlageklasse ab. Für die Gründer von crowdhouse.ch war dieser Makel ein grosser Antrieb. Mit ihrem Start-up übertrugen sie die Idee des «Crowd-Fundings» auf den heimischen Immobilienmarkt. Indem die Plattform das Kapital von mehreren Investoren bündelt, stehen den Investoren selbst grössere Objekte offen. Konkret ermöglicht es crowdhouse für Jedermann, ab einem Mindestbetrag von 25.000 Franken ein im Grundbuch eingetragener Miteigentümer ausgewählter und vorab geprüfter Immobilien zu werden. Die Abläufe entsprechen denjenigen institutioneller Investoren: Zunächst erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren die Vorauswahl von Objekten. Am Bewertungsprozess sind neben erfahrenen crowdhouse-Experten auch Banken sowie die Berater von Wüest & Partner beteiligt. Entspricht eine Liegenschaft den strikten Anforderungen, teilen sich Anleger neben dem Kaufpreis auch die Risiken und haben zudem die Möglichkeit, ihr Investment auf mehrere Objekte zu streuen. Jedes Quartal erhalten sie ihren proportionalen Anteil an den durch die jeweilige Liegenschaft generierten Mietzinserträgen. Darüber hinaus partizipieren die Miteigentümer an der Wertentwicklung des Objekts. Gleichzeitig kümmern sich die Profis von crowdhouse auch um das Management und die Bewirtschaftung. Die meisten Entscheidungen werden aber von den Miteigentümern selber getroffen – mit einer Zweidrittelmehrheit. Das demokratische Prinzip kommt also in jeglicher Hinsicht zum Tragen.