Michel Lamunière ist nicht gut auf Lionel Messi zu sprechen. Der Starkicker von Inter Miami CF hat den Sohn des Edipresse-Verlegers aus Lausanne schwer in die Bredouille gebracht. Denn Michel Lamunière leitet das Asiengeschäft der Familie und ist Verleger des Edelmagazins «Tatler» aus Hongkong. Und es war sein Leadprodukt, das Messi diese Woche zum Freundschaftsspiel nach Hongkong lockte. Zum Preis von geschätzten 10 Millionen Franken.

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Gute Miene zu bösem Spiel: Michel Lamunière händigt die Medaillen des Freundschaftsspiels in Hong Kong aus.

Gute Miene zum bösen Spiel: Michel Lamunière händigt die Medaillen des Freundschaftsspiels in Hongkong aus.

Quelle: imago/ZUMA Wire

Die Gage war viel zu hoch, denn der mehrfache Weltfussballer aus Argentinien spielte keine Sekunde und sass stattdessen mit weissen Sneakers gelangweilt auf der Bank. Der No-Show brachte das Publikum im Stadion derart in Rage, dass sich auch die Regierung Hongkongs einschaltete und von einer Beleidigung der Millionenstadt sprach. Derart unter Druck entschied sich Lamunière gestern, den frustrierten Fans die Hälfte des Eintrittsgeldes zurückzuerstatten. Es geht um eine Summe von umgerechnet 7 Millionen Franken, wie lokale Medien melden. Auch will man die paar Millionen an die Stadtregierung zurückgeben, die man als Subvention für das Spiel erhalten hat. «Wir werden unsere Verantwortung wahrnehmen», liess man in «Tatler» verlauten. 

Regierung will Subventionen zurück

Um Messi live spielen zu sehen, haben immerhin 38’000 Zuschauer bis zu 600 Franken für ein Ticket bezahlt. Bei «Tatler» verteidigt man sich: «Wir haben alles getan, um ein grossartiges Fussballspiel nach Hongkong zu bringen, aber wurden – wie alle Zuschauer – mit fehlendem Respekt von Inter Miami behandelt». Die Einladung des amerikanischen FC und Messi war ein kommerzieller Misserfolg: Statt ein paar Millionen zu verdienen, muss das Luxusmagazin «Tatler» nun einen Verlust von ein paar Millionen einstreichen. Für Verleger Lamunière ist es umso peinlicher: Messi spielte nämlich Tage später bei einem Freundschaftsspiel in Tokio immerhin eine halbe Stunde lang mit.

Der Zoff um Messi zieht nun Kreise: Chinesische Städte kippen Freundschaftsspiele, welche die Nationalmannschaft Argentiniens hätte bestreiten sollen. 

Zielgruppe: Die Reichen und Schönen Asiens

«Tatler» ist das Spitzenprodukt von Lamunière in Asien. Unter dem Brand werden in diversen Ländern Exklusivangebote an die Topverdiener Asiens verkauft, darunter Sport- und Kulturevents. Dazu publiziert «Tatler» regelmässig Listen der einflussreichsten Persönlichkeiten in Hongkong, Thailand, Indonesien, Singapur, Taiwan und den Philippinen. CEO von Tatler Asia ist Michel Lamunière, der auch in der Geschäftsleitung von Edipresse sitzt. Präsident ist Vater und Verleger Pierre Lamunière.