Mit dem neuen Novartis-Chef Vasant Narasimhan ändert sich vorerst nichts an der Strategie des Pharmakonzerns. Auch die Zukunft der Augensparte Alcon ist noch offen. Es werden weiterhin alle Optionen in Betracht gezogen - vom Behalten des Bereichs bis zu einem Verkauf.

Das Augenheilgeschäft Alcon, das Sorgenkind von Novartis, werde weiter strategisch überprüft, hiess es an einer Novartis-Telefonkonferenz am Montag. Zudem bekräftigte der Konzern den Zeitplan für die Überprüfung seines Augenheil-Geschäfts, er will bis Jahresende über die Zukunft der Sparte Alcon entscheiden. «Wir erwägen alle Optionen», sagte der scheidende Konzernchef Joseph Jimenz am Montag. «Das erstreckt sich von Behalten des Bereichs bis zu einem Ausstieg über den Kapitalmarkt.»

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Reibereien nicht ausschlaggebend für Rücktritt

Der Konzern aus Basel hat die einst für mehr als 50 Milliarden Dollar von Nestle gekaufte Alcon, die die hohen Erwartungen nie erfüllen konnte und inzwischen ein Sanierungsfall ist, zum Jahresanfang auf den Prüfstand gestellt und einen Börsengang, einen Verkauf an Dritte oder auch einen Verbleib im Konzern als Möglichkeiten genannt.

Dass Reibereien rund um Alcon zu seinem angekündigten Rücktritt geführt hätten, stellte der Novartis-Chef in Abrede. «Ich habe den Job bald acht Jahre gemacht - länger sollte ein Konzernchef nicht bleiben», sagte Joseph Jimenez. Ein Grund für seinen Abgang sei vielmehr die neue Wachstumsphase von Novartis gewesen, die Jimenez ab dem nächsten Jahr erwartet. Ein neuer Chef sollte von Anfang an Teil davon sein, erklärte der 57-jährige.

Weitere Investitionen in der Schweiz

Das Novartis-Management wurde zudem danach gefragt, ob die unter dem heutigen Chef Jimenez als eher zurückhaltend bekannte Akquisitionspolitik von Novartis unter dessen Nachfolger Narasimhan eine neue Dynamik erfahren werde. «Für den Moment ist keine Änderung der Strategie geplant», betonte Jörg Reinhardt, Vorsitzender des Verwaltungsrats.

Eine der grössten Stärken von Novartis ist laut Narasimhan die Innovation. Die Leistungen von Forschung und Entwicklung in einen kommerziellen Erfolg umzusetzen, zähle zu seinen grössten Herausforderungen als Chef, erklärte der Amerikaner.

Auch nach dem Chefwechsel stehe Novartis zum Standort Schweiz und speziell zu Basel. Solange das Umfeld hierzulande wettbewerbsfähig bleibe, werde man weiter in der Schweiz investieren.

Jimenez tritt per 31. Januar 2018 von seinem Posten als Novartis-Chef zurück. Bis zum 31. August wird er der Geschäftsleitung aber weiterhin beratend und unterstützend zur Verfügung stehen.

(sda/reuters/ccr)