Einen «historischen Moment der Schweizer Luftfahrtsgeschichte» versprach Moderator Kurt Zurfluh zu Beginn der grossen Feier zur offiziellen Präsentation des ersten Düsenflugzeugs von Pilatus. Und «Geschichte» war in der Tat der rote Faden der grossen Show für die geschätzten 20'000 Besucher auf dem Flughafengelände in Stans/Buochs.

Denn zum 75-jährigen Jubiläum und Rollout des weltweit ersten «Super Versatile Jet» liess sich Pilatus nicht lumpen. Der Flugzeughersteller aus Stans zeigte die ganze Produktpalette im Einsatz: Von der historischen P-2 von 1945 über das Segelflugzeug PC-11 bis hin zum neusten militärischen Trainingsflugzeug PC-21 – alle hatten ihren Part in der grossen Show.

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Bekenntnis zur Schweiz

Unter den 4500 geladenen Gästen auf drei Tribünen befanden sich zahlreiche Politiker von Bund und Kantonen, Vertreter der Schweizer Armee, ausländische Militärs und Pilatus-Kunden. Tausende Menschen, Jung und Alt, verfolgten die Vorführungen auf Grossbildschirmen auf dem Flugplatzareal.

«It's all so nice«, zitierte Pilatus-Verwaltungsratspräsident Oscar J.Schwenk Musiker Frank Sinatra. «Doch mit Singen und Handörgelen wird ein Flugzeugwerk nicht 75 Jahre alt.» Pilatus schaffe es immer wieder auf die Kunden aus aller Welt einzugehen, dies sei der Kern des Erfolges.

«Mit unserer Feier am 1. August bekennen wir uns zum Werk- und Denkplatz Schweiz», sagte Oscar Schwenk in seiner Rede. Zur Sicherung forderte er von Politikern und Unternehmern mehr Mut und einen Abbau der Bürokratie. Damit sollten weitere Produkte in Schweizer Hallen mit Personal aus allen Herren Ländern entstehen können.

Ueli Maurer eingeflogen

An Bundesrat Ueli Maurer gerichtet, sagte Schwenk: «Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass sich der PC-21 entsprechend ausgerüstet auch für Luftpolizeieinsätze am WEF eignen würde.» Der Verteidigungsminister war während der Darbietung mit einem PC-6-Flugzeug eingeflogen worden. Der Magistrat landete nach steilem Sinkflug spektakulär direkt vor den Augen der Zuschauern.

Auf Schwenks Vorschlag zur Lösung der Probleme der Schweizer Luftwaffe ging Maurer in seiner Rede dann aber nicht ein. Vielmehr lobte er den Pioniergeist der Verantwortlichen. «Das verschafft der Schweiz das Ansehen, auf das unser Land angewiesen ist.»

In seiner Rede machte Maurer auch klar, dass der Pilatus Jet das neue Transportmittel der Wahl für die Landesregierung sein wird. «Der Bundesrat dankt für die Gelegenheit und wird in Zukunft mit diesem Flugzeug in die Welt reisen.»

Erstflug erst 2015

Der präsentierte Prototyp des PC-24 ist flugtauglich und bereits bemalt. Er soll im Frühling 2015 erstmals für einen rund zweistündigen Testflug abheben. Die Auslieferung soll 2017 beginnen.

Trotzdem sind die Auftragsbücher beim neuen Business-Jet von Pilatus bereits voll. Die Flugzeuge vom Typ PC-24 seien für die nächsten fünf Jahre ausverkauft, teilte der Nidwaldner Flugzeugbauer im Mai mit.

Für Steve aus Kanada ist diese Situation kein Problem. «Das Flugzeug sieht super aus», so der Einkäufer aus Kanada. Seine Firma habe das Flugzeug auch schon im Mai gekauft. «Wir wissen, dass Pilatus tolle Flieger baut.»

(mit Material von sda)