Die als Etihad Regional fliegende Airline Darwin stellt vier ihrer Linienflüge im Februar ein. Betroffen sind zwei Verbindungen ab Zürich und zwei ab Genf. Unter anderem fällt die Verbindung von Zürich nach Lugano weg.

Die anderen gestrichenen Flüge sind Zürich - Linz, Genf - Toulouse und Genf - Nizza. Wie Etihad Regional am Abend mitteilte, wird das Geschäft umstrukturiert. Die Gesellschaft wolle zum Anbieter von Vertragsdienstleistungen für andere Fluggesellschaften in Europa werden. Der Geschäftsplan werde bei der Bewilligungsbehörde, dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), bis Ende Januar eingereicht.

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Damit drängt Swiss den Rivalen aus dem Golfstaat empfindlich auf die Seite im Schweizer Markt. Die betroffenen Strecken sind wichtige Zubringer. 

«Aggressives Verhalten»

Als Gründe für die Streichung nennt Darwin-Chef Maurizio Merlo im Communiqué das «aggressive Verhalten» der Lufthansa-Tochter Swiss sowie die angespannte wirtschaftliche Lage in Europa. Ferner warte Darwin noch auf die Zulassung einer Reihe von Code-Share-Flügen durch die Behörden, also das BAZL. Diese sei überfällig.

Obwohl die 33-Prozent-Beteiligung von Etihad an Darwin von den Behörden noch nicht zugelassen sei, hätten Swiss und Lufthansa Etihad Regional aus dem Markt drängen wollen. Deswegen reichte Darwin bei der Wettbewerbskommission Beschwerde ein.

Weitere Vorwürfe gegen Swiss

Als missbräuchlich bezeichnet Darwin etwa, dass die Swiss das Wet-Lease von Darwin-Maschinen auf der Strecke Zürich-Lugano beendet hatte und den Ersatz durch Tyrolean-Flugzeuge. Das BAZL hielt bereits fest, Swiss verletze keine Verkehrsrechte, da es sich bei dem Fall nicht um ein klassisches Wet-Lease handle.

Weitere Darwin-Vorwürfe betreffen neu von der Swiss ins Programm aufgenommene Flüge auf Routen von Darwin, Dumping-Preise, Versicherungskündigungen und anderes mehr. Einen verlustreichen Kampf mit der Swiss und anderen Gesellschaften fortzusetzen wäre unklug und gefährlich, erklärte Airline-Chef Merlo gemäss Communiqué. Darum habe sich Darwin zur Kursänderung entschlossen.

Etihad dementierte Ende der Partnerschaft

Am Nachmittag hatte Etihad Airways noch Medienberichte dementiert, nach denen die Partnerschaft mit Darwin Airline in Gefahr sei. Konzernchef James Hogan bekräftigte in einer Medienmitteilung die Kooperation mit der Schweizer Regionalfluglinie. Über die Häufigkeit der Verbindungen müsse jedoch der Verwaltungsrat von Darwin Airlines entscheiden, hiess es.

«Unser Engagement für die Zusammenarbeit mit Darwin bleibt weiterhin stark und wird nicht durch das aggressive Verhalten von Mitbewerbern gefährdet werden», sagte HoganEtihad wolle nach wie vor 33,3 Prozent Anteil der Fluglinie kaufen und arbeite entsprechend mit den nationalen Kontrollbehörden zusammen. Er zeigte sich zuversichtlich, in den kommenden Wochen einen positiven Abschluss zu bekommen.

Nach nur sechs Monaten

Zuvor waren Berichte laut geworden, Etihad Regional sei im Wettkampf mit der Swiss die Luft nach gerade sechs Monaten ausgegangen. Zu wenige Passagiere würden mit der Airline buchen. Swiss bedient etwa die Strecke Zürich - Lugano mit dem österreichischen Partner Tyrolean Airways.

(sda/tno)