Der Markenschutz des Engadiner Nobel-Kurorts St. Moritz wird auf die Probe gestellt. Das schreibt die «Handelszeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe. Ein Gesuch für den Schutz einer neuen Marke namens «St. Moritz» peilt Schutzklassen an, die bereits von der seit über 30 Jahre geschützten Original-Marke abgedeckt sind (siehe unten beide Schriftzüge im Vergleich, oben der seit 1987 geschützte).

Hinter dem aktuell noch hängigen Markenschutzgesuch steht eine Organisation namens IG Engadin, die in St. Moritz domiziliert ist. Bei der Bündner Kanzlei Meisser & Partners, der Markenschutz-Vertreterin des Kur- und Verkehrsvereins St. Moritz, hat man Kenntnis von der Sache und behält sich Schritte vor, sagt Anwalt Marco Bundi: «Wir kennen die Inhaberin IG Engadin nicht und auch nicht deren Intentionen mit der vorliegenden Markenanmeldung. Wir werden sicherlich namens des Kur- und Verkehrsvereins St. Moritz prüfen, ob hier etwas unternommen werden muss.»

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«Sehr brisante Thematik»

Hanspeter Danuser, St. Moritzer Kurdirektor von 1978 bis 2008, spricht von einer «sehr brisanten Thematik». Markenführung-Fachmann Danuser resümiert: «Branding-Trittbrettfahrer gab es immer mal wieder. Aber eine solche Attacke habe ich in all meinen Jahren als Kurdirektor von St. Moritz nie erlebt – schon gar nicht aus der Schweiz

Plakat des Schweizer Künstlers Wilhelm Friedrich Burger (von 1912): Das neue Markengesuch ähnelt dem historischen Schriftzug.

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Andreas Güntert
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