An der Börse wurde die Kündigung von Rajiv Jain bei Vontobel nicht goutiert. Der Kurs der Aktie brach am Dienstagvormittag regelrecht ein. Kein Wunder, verliert doch die Bank durch die Trennnung einen wahren Geldmagneten. Mit Hilfe seiner Fonds stieg das von Vontobel Asset Management verwaltete Vermögen seit 2010 von 47 auf 96 Milliarden Franken.

Allerdings gibt es auch eine positive Seite für Vontobel. Die Bank wird einen riesigen Kostenfaktor los, wie die «Bilanz» in ihrer neusten Ausgabe vorrechnet. Alleine 2015 sollen Jain und sein 26-köpfiges Team 80 Millionen Dollar Gehalt bekommen haben. Jains eigenes Portfolio ist 48 Milliarden Dollar gross. Vontobel kassiert Verwaltungsgebühren von einem Prozent, was 480 Millionen Dollar entspricht.

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Bis zu 360 Millionen Dollar

Gefragte Fondsmanager greifen 10 bis 20 Prozent dieser Gebühren ab. Im Falle Jains ergibt das 48 bis 96 Millionen Dollar. Macht man die Rechnung für die letzten fünf Jahre, ergibt sich eine Entlohnung zwischen 180 Millionen und 360 Millionen Dollar.

Konservativere Schätzungen von Fondsexperten lagen bisher bei etwa 30 Millionen Dollar Entlöhnung im Jahr. Auch damit hätte Jain noch rund das 10-fache von Vontobel-CEO Zeno Staub verdient. Wie sich am Ende Jains Abgang für Vontobel also auswirken wird, ist damit noch völlig offen.

Erinnerung an Pimco

Beim Ausverkauf an der Börse dürften Investoren an die Allianz-Tochter Pimco gedacht haben. Dort war es nach dem Weggang des Fonds-Gründers Bill Gross im September 2014 zu einem riesigen Abfluss von Kundengeldern gekommen.

(gku)