Es kommt vor, dass Walter Kielholz (52) einen sonnigen Tag nutzt, um sich zu Fuss zur nächsten Sitzung aufzumachen. Dann schreitet er den Zürichsee entlang, um dann in die Bahnhofstrasse einzubiegen, über seiner mächtigen Brust baumelt die Lesebrille. Der Weg von der Konzernzentrale des Schweizer Rückversicherungskonzerns Swiss Re am
Mythenquai in die Zentrale der Grossbank Credit Suisse am Paradeplatz ist nur wenige hundert Meter weit.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

In der Regel aber nimmt er das Auto. Zeit für entspannende Spaziergänge bleibt ihm, seit er per Anfang 2003 das Amt des Verwaltungsratspräsidenten der Credit Suisse Group angetreten hat, noch weniger. Die Aufgabe, die er sich vorgenommen hat, ist gigantisch. Er muss einem kriselnden Grosskonzern vorstehen, der nach einer Führungs- und Identitätskrise, nach Milliardenverlusten, nach Skandalen und Prozessen neue Stabilität braucht. Er muss das Vertrauen bei Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern wieder stärken.

Kielholz, der mit seiner bodenständigen Art den Typus des eng mit der Schweiz verwurzelten Chefs verkörpert, ist so etwas wie der Anker der Bank. Seine Verantwortung geht über die Firma selber hinaus: Packt es Kielholz nicht, dem altehrwürdigen CS-Haus zu neuem Glanz zu verhelfen, wird auch der Finanzplatz Schweiz betroffen sein. Um im Konkurrenzkampf mit den Finanzzentren London oder New York zu bestehen, braucht die Schweiz starke Grossbanken. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Instituts als Arbeitgeber von rund 30 000 Personen allein in der Schweiz, als Steuerzahler oder Kreditgeber ist beträchtlich.
Gleichzeitig bleibt er auch als Vizepräsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Swiss Re gefordert. Nach dem Abgang des arg kritisierten Lukas Mühlemann im letzten Herbst Hals über Kopf als CS-Präsident in die Bresche gesprungen, hat Kielholz seine Bande zum alten Arbeitgeber nicht vollständig durchtrennen wollen. Sechs Jahre lang hatte er als Konzernchef den Rückversicherer geprägt. Er hat die Führung zwar an John Coomber übergeben, will aber strategisch weiter ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Auch hier ist die Verantwortung von Kielholz gross: Im Umfeld von schwer berechenbaren Grossrisiken, Terrorismusgefahr oder neuen Herausforderungen wie Asbestklagen muss der Rückversicherer seine finanzielle Stärke langfristig sichern.

Den Job des CS-Präsidenten übernahm er erst, als intern und extern keine andere Lösung gefunden wurde. Der Entscheid fiel an der Verwaltungsratssitzung der Credit Suisse Group vom 14. September letzten Jahres in New York. Die sichere Karriere beim Rückversicherer für den Job beim kriselnden Bankkonzern einzutauschen, löste bei ihm keine Euphorie aus. Er habe sich «schon Gedanken gemacht, was das für mein Leben bedeutet».

Auch wenn er laut Freunden noch mit dem Vorsatz ins Flugzeug nach New York stieg, den Job nicht zu übernehmen, so war er offensichtlich nicht so naiv, nicht wenigstens eine Liste von Bedingungen bereitzuhaben, für den Fall, dass er denn doch als CS-Präsident aus der Sitzung herauskäme. Ganz oben stand der Wunsch, die Swiss Re auch als CS-Obmann nicht verlassen zu müssen. Er verstand den Schritt auch als Machtabsicherung. Vertrauten hat er erzählt, wie wichtig es für ihn sei, nach wie vor eine eigenständige Basis zu haben, damit er wirklich unabhängig operieren könne.

In der Tat ist Unabhängigkeit für seine neue Aufgabe bei der Bank eine wichtige Voraussetzung. Denn der Turnaround verlangt schmerzliche Schritte, die nicht jedermann erfreuen werden. Doch seit seinem Amtsantritt hat Kielholz seine Autorität erstaunlich zurückhaltend eingesetzt. In und ausserhalb der Bank sind seine Auftritte in den letzten vier Monaten eher rar geblieben. «Man spürt ihn nicht», klagt ein Kadermann der Tochtergesellschaft Winterthur Versicherungen.

Besonders allein gelassen fühlten sich viele Mitarbeiter, als im April bekannt wurde, dass der ehemalige CS-Topmanager Thomas Wellauer eine Abgangsentschädigung von schätzungsweise zehn Millionen Franken bekomme. Wellauer, ehemals Chef des Bereichs Credit Suisse Financial Services (CSFS), in dem das traditionelle Bankgeschäft und die Versicherungsaktivitäten gebündelt sind, musste nach Milliardenverlusten in seinem Bereich im letzten Sommer seinen Job an Oswald Grübel abtreten. Bei CSFS werden 1250 Stellen abgebaut, 350 allein am Hauptsitz der «Winterthur». Die Verunsicherung, wen es treffen soll, ist gross.

Während langjährige Mitarbeiter auf die Strasse gestellt werden, kassiert der geschasste Topmanager Millionen ? CS-intern herrscht weit herum eine Mischung aus Bitterkeit und Enttäuschung. Dass Kielholz diese Zahlung durchgehen liess, stösst auf Unverständnis. Wenn jemand diesen Entscheid hätte verhindern können, dann Kielholz, so die Meinung.
Die Bank hat sich offensichtlich nicht auf das Risiko einer rechtlichen Auseinandersetzung mit dem überstürzt entlassenen Wellauer einlassen wollen. Ob jener selber angesichts der Kritik an seiner Leistung den Gerichtsweg wirklich bis ans Ende gegangen wäre, ist aber fraglich. Dass Kielholz die Auseinandersetzung in dieser Frage scheute, mag auch daran liegen, dass er schmerzliche Wunden hätte aufreissen müssen. Das harte Stück Vergangenheitsbewältigung würde zwangsläufig prominente Mitglieder des Verwaltungsrats betreffen.

Unmittelbar zuständig für Kompensationen und Entschädigungen ist der kleine Kreis ausgesuchter Verwaltungsräte, die das so genannte Compensations and Appointments Committee bilden. Vorsteher des Kompensationskomitees zum Zeitpunkt des Abgangs von Wellauer Mitte 2002 war Nestlé-Chef Peter Brabeck. Die anderen beiden Mitglieder des Komitees waren Daniel Vasella, Chef des Pharmagiganten Novartis, und Aziz Syriani, Präsident der saudi-arabischen Olayan-Gruppe mit Hauptsitz in Athen, ein bedeutender Aktionär der Bank. Organisatorisch zuständig waren dieselben Männer schon für die Berufung von Wellauer Ende 2000.

Das Beispiel der wellauerschen Abfindung zeigt, wie wichtig es für die CS wäre, nicht nur in der Konzernleitung, sondern auch im Verwaltungsrat mit den alten Zuständen aufzuräumen. Auch viele strategische Entscheide, die der Bank heute auf dem Magen liegen, etwa der überbezahlte Kauf der amerikanischen Investment-Bank DLJ, wurden vom Verwaltungsrat ? inklusive Kielholz ? einstimmig abgesegnet.

Vasella hat jüngst den Austritt aus dem Verwaltungsrat der CS Group angekündigt und selbstkritisch erklärt, er habe die expansive Strategie, die 2000 im Kauf von DLJ gipfelte, voll mitgetragen. Gleichzeitig mit seinem Abgang wurde die Berufung von Hans-Ulrich Doerig kommuniziert ? ein zwiespältiges Signal. Vasella, als Novartis-Chef erfolgreich und personell nicht in den engmaschigen CS-Netzen verheddert, galt als unabhängige Stimme im Verwaltungsrat. Nach seinem Abgang präsentiert sich das CS-Board noch mehr als abgeschottetes Gremium. Doerig, derzeit Vizepräsident der Geschäftsleitung der Credit Suisse Group, bringt zwar wertvolles Know-how im Risikomanagement mit, aber er ist ein CS-Eigengewächs. Seit rund dreissig Jahren ist er in wechselnden Funktionen immer da, wenn Not am Mann ist.

Frische, unabhängige Verwaltungsräte fehlen. Es fällt offensichtlich nicht leicht, neue Leute zu finden. Laut Gerüchten hat nebst Vasella auch Brabeck das Gremium verlassen wollen, was von der Bank aber nicht bestätigt wird. Dennoch kursiert der Witz, Kielholz habe draussen vor dem Sitzungsraum mit seinem ganzen Gewicht die Türe zuhalten müssen, damit nicht noch mehr Verwaltungsräte davonliefen.

Auch wenn bereits der Abgang von Vasella da und dort als Krisensignal gewertet wurde, so würde doch eine Auswechslung weiterer Verwaltungsräte den Spielraum für Kielholz erweitern, weil er dann mit weniger Rücksicht auf die Vergangenheit seine Entscheide fällen könnte. Konsequent vorgemacht hat dies etwa die Rentenanstalt, die nach der Auswechslung des CEO und Präsidenten nun bis auf zwei Personen auch den gesamten Verwaltungsrat erneuert. Die Bank sucht derzeit zwei Ergänzungen für das Board, eine Verstärkung für das Audit-Komitee und jemanden aus dem europäischen Bereich.

Konsequenter als auf Verwaltungsratsebene wird derzeit im Managementbereich ein Generationenwechsel vorgespurt. Schon ganz zu Anfang seiner Berufung hat Kielholz die Bereitstellung einer neuen Managergarde als eines seiner Hauptziele bei der CS definiert.
Bei der CS sind die beiden Co-Chefs mit 59 Jahren (Oswald Grübel) beziehungsweise 58 Jahren (John Mack) in wenigen Jahren durch jüngere Kräfte zu ersetzen. Als Nachfolgekandidaten für Mack als Chef der Investment-Bank Credit Suisse First Boston gelten die beiden CSFB-Topleute Brady Dougan und Brian Finn, heute bereits in der Konzernleitung der CS Group. Als Nachfolger von Grübel als Chef von Credit Suisse Financial Services steht der neue Private-Banking-Chef Alex Widmer im Vordergrund. Kielholz hat bereits im Herbst in enger Zusammenarbeit mit Mack und Grübel die Nachfolgefrage angepackt.

Die Luft, die ihm die Lösung der dringendsten Führungs- und Nachfolgefragen gibt, kann er gut brauchen. Denn sowohl bei der CS als auch bei der Swiss Re stehen gewaltige Herausforderungen an (siehe auch Kielholz? anspruchsvolle Agenda links oben).
Die CS will, nach einem Verlust von 3,3 Milliarden im letzten Jahr, 2003 wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Doch viele Unwägbarkeiten machen dieses Ziel schwierig. Vor allem der Investment-Banking-Arm CS First Boston leidet schwer unter der Branchenkrise. Gruppenweit konnte die Bank die Kosten, unter anderem durch Stellenabbau und die Streichung garantierter Boni bei CSFB, zwar um 23 Prozent senken, aber die Erträge sind mit minus 28 Prozent noch stärker gefallen.

Eine ganze Reihe von Skandalen, zuletzt um Starbanker Frank Quattrone, dessen Technologie-Team mit Vorzugsgeschäften bei lukrativen Börsengängen in die Schlagzeilen gekommen ist, belasten die Reputation und sorgen für finanzielle Risiken. Befürchtet werden Privatklagen in den USA wegen «geschöntem Research». Dass CSFB viele Kunden im Investment-Banking mit Krediten geködert hat, erweist sich ebenfalls als risikoreiche Strategie. Viele der Kreditnehmer sind in die Krise geraten und werden durch die Rezession gebeutelt.

Etwas besser sieht die Situation bei CS Financial Services aus. Das Retail-Banking, 2002 eine der wenigen Gewinnquellen, läuft nach wie vor gut. Bei den Winterthur Versicherungen, wo im letzten Jahr Abschreiber auf den Finanzengagements für einen Milliardenverlust sorgten, ist das Risiko durch die Verminderung des Aktienanteils zurückgeschraubt worden. Operativ läuft das Versicherungsgeschäft weiterhin gut.

Im Private Banking macht die Verlangsamung des Neugeldzuflusses seit Herbst 2002 Sorgen. Von den 18,7 Milliarden Franken Zuwachs fallen nur magere 0,5 Milliarden auf das 4. Quartal. Die Bank hofft, dass mit den Wegfall der Negativschlagzeilen das Vertrauen der Kunden wieder zunimmt.

Auch auf seinem Pult bei der Swiss Re am Mythenquai liegen ein paar wenig erfreuliche Dossiers. Die Börsenbaisse hat 2002 zu einem Verlust von 91 Millionen Franken geführt. Erstmals seit 1906 musste die Dividende gekürzt werden. Eine nicht gestopfte Verlustquelle ist der Finanzdienstleistungsbereich FS Business Group, der unter anderem wegen massiv roten Zahlen im US-Kautionsgeschäft 2002 nochmals über 600 Millionen Verlust schrieb.
Prozessrisiken sind ebenfalls da: Noch nicht ausgestanden ist der Disput mit Larry Silverstein, dem Pächter des World Trade Center. Vor Gericht wird darum gerungen, ob der Anschlag auf die Zwillingstürme in New York ein oder zwei Schadenereignisse darstellen.

Volle «Zu erledigen»-Listen sowohl am Mythenquai wie am Paradeplatz also. Solch ein Zweifrontenkrieg hat schon manchen Manager überfordert. Auch wenn seine Aufgabe auf den ersten Blick eng definiert ist, so umfasst sie doch zeitlich anspruchsvolle Vorhaben. So will Kielholz abwechselnd mit Präsident Peter Forstmoser an den Geschäftsleitungssitzungen der Swiss Re teilnehmen, weiterhin bestimmte Konzernausschüsse führen und Strategie-Meetings leiten.

Unternehmer, die selbst die Erfahrung einer Doppelbelastung machten, äusserten sich in der Vergangenheit kritisch. Sobald in einem Unternehmen ein wirklicher «Gestaltungsakt» nötig sei, sagte Hans Widmer in einem Gespräch mit der «SonntagsZeitung», seien die anderen Jobs nur «durch augenfällige Vernachlässigung» machbar. Widmer war in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre als Präsident sowohl bei der Waffenschmiede Bührle als auch beim Textilmaschinenunternehmen Schweiter arg gefordert. «Was an Breite dazukommt, geht automatisch an Tiefe verloren», fasste der Unternehmer seine Erfahrung zusammen.
Trifft dies auch für den Spagat von Kielholz zu, so muss sich vor allem die CS Sorgen machen. Die Probleme bei der Swiss Re sind vor allem konjunktureller Art. Bei der Bank indes ist der «Gestaltungsakt» noch zu vollbringen.

Bei der CS sind die entscheidenden strategischen Fragen noch ungelöst. Will die Bank weiterhin auf Allfinanz setzen oder das Versicherungsgeschäft verkaufen? Ist das enorm wechselhafte Investment-Banking auch in Zukunft ein strategischer Pfeiler? Welche Rolle würde ein durch die Abtrennung von CSFB und «Winterthur» auf die Grösse einer besseren Retail- und Privatbank geschrumpfter Bankkonzern spielen können? Und wie würden die Kunden reagieren?

Noch kann Kielholz diese Fragen aufschieben, weil angesichts darniederliegender Märkte Verkäufe von Firmenteilen ohnehin unrealistisch sind, weil niemand angemessene Preise bezahlen kann oder will. Die Strategie werde beibehalten, hat die Bank gesagt. Aber bei besseren Märkten wird sich diese Frage schnell wieder stellen.

Erfahrung mit grossen Umbauvorhaben hat Kielholz nicht. Grosse strategische Weichenstellungen haben in den sechs Jahren der operativen Führung des Versicherers nicht stattgefunden. Der letzte grosse strategische Schritt, der Verkauf des gesamten Erstversicherungsgeschäfts, war noch vor seiner Zeit vom damaligen Präsidenten Ulrich Bremi zusammen mit Swiss-Re-CEO Mühlemann vollzogen worden.

Entscheidend wird sein, ob Kielholz im Geflecht der CS schnell eine eigenständige Rolle finden kann. Ein Verkauf des Investment-Bankings oder des Versicherungsgeschäfts etwa wäre ein Schlag ins Gesicht des mächtigen CS-Ehrenpräsidenten Rainer E. Gut, der die treibende Kraft hinter dem Kauf sowohl von First Boston wie auch der «Winterthur» war.
Im Gegensatz zu Gut kann Kielholz nicht auf eine jahrzehntelange Bankkarriere verweisen. Dass er Versicherer und kein Banker ist, ist auch für die Wahrung seiner Autorität im Umgang mit seinen beiden CEOs John Mack und Oswald Grübel eine Herausforderung. Die beiden erfahrenen Profis haben sich in der Zeit des Interregnums nach dem angekündigten Abgang von Mühlemann und dem Einstieg von Kielholz raumgreifend installiert.

Eingespannt ist Kielholz auch in das Zürcher Establishment. Auf Initiative von Zürcher Bürger- und Industriellen-Kreisen um Alfred Escher 1856 gegründet, ist die Credit Suisse eine urzürcherische Bank, weit mehr als die aus der Fusion der ursprünglich in Winterthur verwurzelten Bankgesellschaft und dem Basler Bankverein entstandene UBS. Alteingesessene Zürcher Clans, wie die Familien Bodmer, Abegg, Usteri oder Schwarzenbach, spielen oder spielten etwa als Aktionäre in wechselndem Ausmass eine Rolle.

Kielholz selber stammt aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Schneider. Heute ist er Mitglied der Zürcher Zunft zur Meisen, des Rotary Club Zürich und des Golfclubs Zumikon. Dem gesellschaftlichen Aufsteiger Kielholz sei wichtig, «dabei zu sein», erzählen persönliche Freunde. Die befreiende Nonchalance, die etwa Novartis-Chef Vasella in Basel im Umgang mit dem dortigen «Daig» ausspielt, zeigt Kielholz nicht.

Bei der CS ist der Bankpräsident traditionell eine enorm wichtige Figur, weit mehr als nur der Chef des Aufsichtsgremiums im Hintergrund. Er ist auch das Gesicht der Bank im In- und Ausland. Die Identität, die mit seiner Rolle verbunden wird, ist auf die Länge wohl nur schwer teilbar.

Je öfter das Büro von Kielholz bei der Swiss Re verwaist ist, desto stärker werden sich auch Coomber und Forstmoser breit machen. Freundlich verbunden ist die Swiss Re mit der CS schon seit über hundert Jahren (siehe «Enge Bande seit 140 Jahren» auf Seite 52). Doch als reinen Stützpunkt der Macht von Kielholz sehen sich die neuen Taktgeber bei der Versicherung kaum.

Die Spaziergänge am See werden wohl künftig noch seltener werden. In zwei oder drei Jahren dürfte Kielholz definitiv an den Paradeplatz umgezogen sein.

Zur Person
Walter Kielholz, geboren 1951, studierte Ökonomie an der Hochschule St. Gallen, stieg beim US-Rückversicherer General Re ein und wechselte 1986 zur Credit Suisse, wo er für grosse Versicherungskunden zuständig war. 1989 wechselte er zur Swiss Re. 1992 wurde er Chef des US-Geschäfts, 1995 Mitglied des Konzernleitungsausschusses, 1997 CEO.

Kielholz ist Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft. Ehefrau Daphne betreibt einen Art-Poster-Shop in Zürich. Seine Leidenschaft: Regatta-Segeln.