Es gab Openaxs, es gibt Suissedigital und Swiss Fibre Net. Und jetzt gibt es auch noch «Swiss Open Fibre». Was wie ein weiterer Verband der Kabelnetzbetreiber tönt, ist eine Marke, die das börsenkotierte Telekom-Unternehmen Sunrise am 11. Mai hat eintragen lassen, wie ein Auszug aus dem Markenregister belegt.
Gemäss Antrag sollen mit der Marke Geräte, Datenübermittlung und Telekommunikations-Dienstleistungen geschützt werden. Also Dienstleistungen, wie sie Sunrise anbietet. Dem Namen nach dürfte es dabei um Glasfaser-Netze gehen. Sunrise selbst macht keine Angaben dazu. Auf eine Anfrage der «Handelszeitung» reagierte das Unternehmen mit einem «no comment».
Sollte es sich bei «Swiss Open Fiber» um eine neue Netzallianz handeln, wäre das nicht die erste. Und auch nicht die erste, an der Sunrise teilnahm. Schon früh stand die grösste aller Swisscom-Konkurrentinnen – als Grosshandelskundin – hinter den neuen FTTH-Glasfasernetzen, die von den Elektrizitätswerken gebaut wurden. Beim Verband Openaxs war Sunrise als Fördermitglied dabei.
Anfang Jahr löste sich Openaxs auf. Die meisten Mitglieder schlossen sich der von UPC angeführten Anti-Swisscom-Allianz Suissedigital (früher Swisscable) an. Sunrise findet man dort allerdings nicht unter den aufgeführten Mitgliedern. Vergangenes Jahr scheiterte eine Fusion zwischen Sunrise und UPC. Seither sind die beiden Unternehmen wieder als Konkurrenten unterwegs.
Sunrise besetzt heute keine eigenen Hochgeschwindigkeits-Hausanschlüsse. Sie ist auf Kooperationen mit Netzbetreiberin wie Swisscom, UPC oder den Gemeindenetzen angewiesen.