Die Pariser Konzerthalle Bataclan hat am Samstagabend zwei Mitglieder der Band Eagles of Death Metal abgewiesen, die während des Anschlags vor einem Jahr auf der Bühne gestanden hatten. Grund waren Interview-Äusserungen des Sängers der US-Band, Jesse Hughes.

«Sie sind gekommen, ich habe sie rausgeworfen, es gibt Dinge, die man nicht vergisst», sagte einer der Leiter des Bataclan, Jules Frutos. Im Bataclan fand am Samstagabend anlässlich des Jahrestags der islamistischen Anschlagserie vom 13. November 2015 ein Konzert des britischen Rockmusikers Sting statt, mit dem der Konzertsaal zugleich wiedereröffnet wurde.

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Hughes verdächtigte Bataclan-Sicherheitsleute

Sänger Hughes war einer der beiden Bandmitglieder, denen der Besuch des Konzerts verweigert wurde. Er hatte im März in einem Interview mit einem US-Fernsehsender gesagt, der Anschlag am 13. November sei im Inneren des Konzertsaals ausgelöst worden. Hughes verdächtigte in dem Zusammenhang Sicherheitsleute des Bataclan. In einem weiteren Interview, das er der als extremistisch geltenden US-Zeitschrift «Taki's» gab, sagte Hughes, er habe während des Angriffs «gesehen, wie Muslime auf der Strasse feierten».

Die beiden Bandmitglieder waren zusammen mit ihrem Manager nach Paris gekommen, um an den Gedenkfeiern zum Jahrestag der Anschlagserie teilzunehmen. Am Sonntag wollen Frankreichs Staatschef François Hollande und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo alle sechs Anschlagsorte aufsuchen, darunter neben dem Bataclan ein Restaurant, drei Bars und das Fussballstadion Stade de France. Bei der Anschlagserie waren insgesamt 130 Menschen getötet worden, 90 von ihnen im Bataclan.

(sda/cfr)