Der französische Pharmakonzern Sanofi hat der Regierung in Paris ein Malaria-Medikament zur Behandlung von Coronavirus-Infizierten angeboten. Erste Studien zu dem Medikament Plaquenil seien «vielversprechend», erklärte das Unternehmen am Mittwoch.

Sanofi stellte mehrere Millionen Dosen in Aussicht, «mit denen bis zu 300'000 Patienten behandelt werden könnten», wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte.

An 24 infizierten Patienten getestet

Nach Angaben des Pharmakonzerns steht ein wissenschaftlicher Nachweis über die Wirksamkeit des Arzneimittels gegen das Coronavirus noch aus. Ein Forscher in Marseille hatte zuvor eine erste klinische Studie mit 24 infizierten Patienten durchgeführt. Bei drei Vierteln von ihnen war das Virus sechs Tage nach Beginn der Einnahme nicht mehr nachweisbar, wie der Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten, Didier Raoult, mitteilte.

Er hatte bereits Ende Februar auf einen chinesischen Testlauf mit dem Wirkstoff Hydroxychloroquin verwiesen, der auch in dem Malaria-Mittel von Sanofi enthalten ist. Die französische Regierung will die Tests nach Angaben einer Sprecherin zunächst auf eine grössere Zahl von Patienten ausweiten.

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Forscher gegen das Coronavirus: Weitere Entwicklungen

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Ein Grippemittel von Fujifilm zeigt Wirkung

Avigan, ein Grippemedikament aus Japan zeige «gute klinische Wirksamkeit» gegen das Coronavirus Covid-19. Dies meldet Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua; sie zitiert dabei den Leiter des Nationalen Zentrums für Biotech-Entwicklung in Beijing, Zhang Xinmin.

Favipiravir, wird von einer Tochtergesellschaft von Fujifilm hergestellt. Die Aktie gewann. 

Avigan (Favipiravir) ist in Japan seit 2014 auf dem Markt zur Behandlung von Grippe. Zhang vermeldete «ermutigende Resultate in klinischen Tests in Wuhan und Shenzhen». 

Dabei wurde Avigan 340 Covid-19-Patienten verabreicht. Rund vier Tage nach einem Positiv-Befund sei der Virus bei diesen Menschen nicht mehr nachgewiesen worden. Bei der Kontrollgruppe lag die Zeitdauer bei elf Tagen (Medianwerte).

Zudem zeigten Röntgenaufnahmen bei 91 Prozent der Avigan-Probanden Verbesserungen beim Zustand der Lunge an, während der Wert bei den anderen nur 62 Prozent erreichte.

Allerdings sagte ein – anonymer – Experte aus dem japanischen Gesundheitsministerium, dass Avigan bei Menschen mit schweren Symptomen wohl weniger effizient sei: «Wir verabreichten Avigan 70 bis 80 Personen, aber es scheint nicht so gut zu wirken, wenn sich das Virus stark ausgebreitet hat», so die Quelle gegenüber der Zeitung «Mainichi Shimbun».

(sda/gku — rai/rap)