Die Migros Bank hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient als im Vorjahr und damit ein neues Rekordergebnis eingefahren. Dabei spielten aber Immobilienverkäufe eine Rolle. Im Kerngeschäft legten sowohl Volumen als auch Erträge zu.

Der Geschäftsertrag legte 2019 um 3,2 Prozent auf 639,60 Millionen Franken zu. Das Gros machte das Zinsengeschäft aus mit einer Steigerung von 4,2 Prozent auf 489,1 Millionen. Das Handelsgeschäft legte sogar zweistellig zu (+18% auf 39,7 Mio), während das Kommissionsgeschäft mehr oder weniger stagnierte (+0,1% auf 102,0 Millionen).

Mit Blick auf das Kommissionsgeschäft verwies die Migros Bank allerdings auf das «hervorragende» Vorjahresergebnis, das somit gehalten werden konnte. Besonders erfreulich habe sich in diesem Bereich der Ertrag aus dem Wertschriftengeschäft entwickelt - nicht zuletzt wegen eines hohen Wachstums in der Vermögensverwaltung, hiess es in einer Mitteilung vom Freitag.

Gewinn von 255 Millionen Franken

Der übrige ordentliche Erfolg sank 2019 um 41 Prozent auf 8,8 Millionen. Das war jedoch bereits erwartet worden, weil die Zahlungsdienstleisterin Aduno Holding, an der die Bank mit 7 Prozent beteiligt ist, wieder eine «normale, tiefere Dividende» ausgeschüttet habe. Im Vorjahr hatte es eine Sonderdividende aus dem Verkauf eines Geschäftsbereichs gegeben.

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Der Sachaufwand des Instituts stieg derweil um 1,8 Prozent und der Personalaufwand um 2,8 Prozent. Insgesamt machte der Geschäftsaufwand 302,9 Millionen aus (+2,4%). Angesichts des prozentual noch deutlich höheren Ertrags verbesserte sich das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag damit.

In der Folge stieg der Geschäftserfolg - nach Abschreibungen, Rückstellungen und Verlusten - um 6,4 Prozent auf 306,1 Millionen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 255,0 Millionen, was 12 Prozent mehr waren als 2018. Denn der Verkauf von zwei Liegenschaften spülte zusätzlich einen ausserordentlichen Erfolg in einstelliger Millionenhöhe in die Kasse.

«Gut aufgestellt» für schwieriges Marktumfeld

Die Migros Bank spricht von einer erfreulichen Entwicklung der Ausleihungen im Privat- und Firmenkundengeschäft im Berichtsjahr. Die Hypothekarforderungen stiegen um 3,6 Prozent auf 38,3 Milliarden.

Mit Blick auf das Marktumfeld und in die Zukunft hiess es, die Rahmenbedingungen würden angesichts des anhaltenden Margendrucks im Zinsengeschäft herausfordernd bleiben. Die Bank sehe sich allerdings «gut aufgestellt»: So solle etwa - wie bereits angekündigt - das Niederlassungsnetz erweitert werden, um das persönliche Beratungsangebot zu verstärken.

Einen «Branchenakzent» habe die Bank 2019 zudem gesetzt, indem per Anfang Jahr die Boni abgeschafft wurden. «Das hohe Engagement» der Mitarbeiter habe dadurch «in keiner Art gelitten», hiess es dazu am Freitag. In der Vergangenheit hatten die Geschäftsleitungsmitglieder (ohne Präsident) sowie die Direktions- und Kadermitarbeiter anstelle eines 13. Monatslohns für gute Leistungen bis maximal 20 Prozent des Jahressalärs zusätzlich erhalten.

(awp/gku)