Google, Google, Google: Studenten der Betriebswirtschaft, IT oder des Ingenieurwesens wollen am liebsten für den Internetgiganten arbeiten – er liegt nun auch bei den angehenden Ingenieuren vorn, hat hier die zuletzt führende ABB auf Rang zwei verdrängt. Bei Naturwissenschaftlern rangiert Google immerhin noch auf Platz drei, hinter den Pharmamultis Roche und Novartis. Das ergab die jährliche Umfrage der Beratungsfirma Universum nach den attraktivsten Arbeitgebern. Sie befragte 11'600 Studierende in der Schweiz. Die Umfrage wurde vor dem Ausbruch der Pandemie abgeschlossen.

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Interessant: Ein neuer Pragmatismus scheint einzuziehen. Die erwarteten Anfangsgehälter liegen oft tiefer als im Vorjahr – männliche IT-Studenten, die anspruchsvollste Gruppe, rechneten 2019 mit 83'643 Franken Startsalär, jetzt sind es noch 81'044 Franken.

Genügsamkeit auch, über sämtliche Fachrichtungen hinweg, im Vergleich der Generationen: Damen und Herren der Generation «Z» (ab 1997 Geborene) hoffen im Schnitt auf 71'545 Franken Salär, die Angehörigen der Vorgängergeneration «Y» auf fast 5000 Franken mehr. Bei ihnen rangiert gutes Gehalt auf Rang zwei der Prioritätenliste, gleich nach abwechslungsreicher Arbeit. Befragten der Generation «Z» sind eher ihre Zukunftsperspektiven wichtig.

Kein Lust mehr aufs Ausland

Auffallend auch: In Wirtschaft, IT und Engineering sinkt überall die Lust auf internationale Dienstreisen und Stationen im Ausland. Zudem deutet bei den Wirtschaftlern die steigende Beliebtheit von Arbeitgebern wie Bundesverwaltung, Nationalbank oder UNO auf ein wachsendes Sicherheitsbedürfnis hin.

Erstaunlicherweise sinkt die Präferenz für die Gleichstellung der Geschlechter – am signifikantesten bei der Studienrichtung IT. Womöglich, vermutet Universum-Schweiz-Chef Leo Marty, weil «erstens die Szene überschaubar ist und zweitens die Studierenden ihren Marktwert gut einschätzen können – die Notwendigkeit für Gender Equality also geringer ist als in anderen Branchen». Dazu passt, dass der Gender Gap in der IT-Branche am kleinsten ist: «Nur» vier Prozent beträgt die Differenz zwischen den Salärwünschen von Frauen und Männern. Bei Ingenieuren und Ökonomen ist dieser Graben mit acht respektive neun Prozent nach wie vor sehr tief.

Dirk Ruschmann
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