Im Gebäude hausen Sunrise, Salt oder im Erdgeschoss das Restaurant «Peking Garden». Es stehen keine netten Herren im Anzug im Erdgeschoss an einem Empfang, wie dies bei einer grossen UBS-Filiale oft der Fall ist.

Nein, an der Hardturmstrasse 161 in Zürich, zwischen S-Bahn-Line und dem ehemaligen Fussball-Stadion, hat die UBS im letzten Monat eine «Digitalfabrik» eröffnet. Hier sollen Prozesse und Produkte erarbeitet werden, welche interne Abläufe effizienter gestalten und Angebote für Kunden schneller erhältlich sind.

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Der Standort im so genannten Trendquartier Zürich-West ist eine von sieben «Digital Factories» der UBS weltweit, nebst ähnlichen Einrichtungen in London, New York oder Shenzhen in China, sagte Sabine Keller-Busse, Chief Operating Officer der UBS, am Dienstag vor Medienvertretern am Standort der Digitalfabrik. Bis zu 600 Mitarbeitende auf drei Stockwerken haben Platz in der Fabrik, derzeit sind es etwa 500. Angestellte aus mehr als 20 Disziplinen lassen ihre Erfahrungen in die Projekte einfliessen.

Überdurchschnittlicher Lärmpegel

Nun ist es nicht so, dass die UBS-Digitalschmiede wie ein Start-Up daherkommt. Zwar sieht man keine Krawatten. Aber schon das Alter der UBS-Mitarbeiter ist höher als bei einem typischen Jungunternehmen mit digitaler Ausrichtung, wie ein kurzer Rundgang im vierten Stock zeigt. Auch die Belegschaft scheint internationaler zusammengesetzt. Der Lärmpegel ist für ein Grossraumbüro eher überdurchschnittlich.

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Blick in die UBS-Digitalfabrik in Zürich.

Quelle: ZVG

Einbezug der Kunden zentral

Ein grosser Teil der Produkt- und Applikationsinnovationen etwa im E- und Mobile Banking soll aus der Digital Factory kommen. Konkret arbeitet die UBS an der Hardturmstrasse auch an der Vereinfachung der Hypothekarkrediterstellung für Kunden. Bislang nahm dieser Prozess bei der UBS zehn Tage oder mehr in Anspruch. Mit der Vereinfachung durch digitale Prozesse soll dieser Vorgang auf zwei Tage reduziert werden.

Oder: Das Projekt mit Namen «Trudi» soll UBS-Kundenberatern im Asset Management im Bereich Terminierung unterstützen. Kunden und Kundenberater sollen in einem Testbereich mit «Touch and Try»-Ständen die neuen Produkte auch testen können. 

UBS-Schweiz-Chef Axel Lehmann sieht die UBS als führende Schweizer Bank in Sachen Digitalisierung, wie er vor den Medienvertretern ausführte. Er sieht die neue Digitalfabrik auch als ein «weiteres Bekenntnis zum Standort Schweiz». 

Die Bank verzeichnete laut eigenen Angaben 100 Millionen «Digital Banking-Logins» im letzten Jahr. Im Personal Banking der UBS geschehen heute bereits 60 Prozent der Logins über das Smartphone, so die UBS.

Bisher war die Digital Factory der UBS provisorisch am Paradeplatz angesiedelt. Die Zürcher Flurstrasse, welche seit Anfang 2018 die zweite Lokalität ist, bleibt laut UBS als Standort des globalen Gesamtkonzepts erhalten.

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Daniel Hügli
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