Ein Bitcoin-ETF ist ein börsengehandelter Fonds – auf Englisch «Exchange Traded Fund». Dieses Instrument ermöglicht es Anlegerinnen und Anlegern, an den Preisbewegungen des Bitcoin zu partizipieren, ohne die Kryptowährung direkt zu besitzen. Stattdessen investieren diese ETFs in die Kryptowährung und widerspiegeln damit die Kursentwicklung des Bitcoin.

Die Vorteile dabei liegen auf der Hand. Investierende müssen die digitale Währung nicht in einem «risikoreicheren» Krypto-Wallet oder in einer digitalen Brieftasche halten, sondern können die Käufe und Verkäufe der Bitcoin-ETFs in ihrer gewohnten Banking-App abwickeln. Die ETFs werden im Depot wie jedes andere Anlageinstrument ein- und ausgebucht. ETFs bieten tiefe Kosten und weisen eine hohe Liquidität auf, da sie während der Börsenhandelszeiten gekauft und verkauft werden können.

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Mitte Januar 2024 hat die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC mehrere Bitcoin-ETFs zum Handel zugelassen. Damit können diese Spot Bitcoin ETFs in einem regulierten Rahmen gehandelt werden, und das stärkt das Vertrauen der Anlegenden in diese Anlagekategorie.

Die Zulassungen haben einen Run auf Bitcoin-ETFs ausgelöst, und die Handelsvolumen sind regelrecht explodiert. Gemäss Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg wurden im Januar täglich 2 bis 3 Milliarden Dollar umgesetzt. In der ersten März-Woche schwoll das Volumen auf über 10 Milliarden Dollar an. Aber nicht nur die Handelsvolumen, auch die Einlagen in Bitcoin-ETFs sind in die Höhe geschnellt. Der von Blackrock aufgelegte iShares Bitcoin Trust ETF hat allein am 5. März mehr als 800 Millionen Dollar an neuen Geldern eingesammelt. Das höchste Fondsvermögen weist aber immer noch der Grayscale Bitcoin Trust mit 28,1 Milliarden Dollar auf, gefolgt vom iShares Bitcoin Trust ETF (11,9 Milliarden Dollar), dem Fidelity Wise Origin Bitcoin ETF (6,4 Milliarden Dollar) sowie dem ARK 21 Shares Bitcoin ETF (2,4 Milliarden Franken).

Auswahlkriterien entscheiden über Erfolg

Bei der Wahl eines ETFs ist allerdings nicht allein die Grösse massgebend. Ebenso wichtig sind die Gesamtgebühren sowie das Handelsvolumen. Bei der Investition in Finanzprodukte wie ETFs müssen Anlegerinnen und Anleger mit direkten und indirekten Kosten rechnen. Die direkten ETFKosten bestehen aus den Verwaltungsgebühren, die in der Total Expense Ratio (TER) respektive Gesamtgebühr zusammengefasst sind. Diese Ratio gibt die Gesamtkosten des Fonds als Prozentsatz des investierten Kapitals an.

Die indirekten Kosten beziehen sich auf den Spread, also die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs des ETFs. Zusätzlich zu diesen Kosten müssen Anlegerinnen und Anleger auch Transaktions- und Depotgebühren berücksichtigen, die von Banken oder Brokern erhoben werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Handelsvolumen an der Börse. Generell gilt bei einem hohen Handelsvolumen, dass die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis – sprich Geld- und Briefkurs – kleiner ist als bei einem geringen Handelsvolumen. Entsprechend gilt es, ETFs mit einem grossen Handelsvolumen solchen mit einem geringen vorzuziehen. Die Anleger haben zehn Bitcoin-ETFs zur Auswahl, welche auf der Plattform Cash.ch gemäss untenstehender Tabelle gehandelt werden können.

Ein Bitcoin-ETF mit Schweiz-Bezug

Die Analyse unter Berücksichtigung der Auswahlkriterien ergibt, dass der ARK 21 Shares Bitcoin ETF, der Fidelity Wise Origin Bitcoin ETF und der iShares Bitcoin Trust ETF für Schweizer Anlegerinnen und Anleger sinnvoll sind. Diese drei ETFs weisen in Kombination eine hohe Marktkapitalisierung, ein attraktives Handelsvolumen und tiefe Gebühren aus.

Beim Kriterium Marktkapitalisierung weist der Grayscale Bitcoin Trust ETF mit Abstand die höchsten Assets under Management (AuM) auf, da dieser ETF schon einen Moment existiert – vor der Zulassung allerdings im unregulierten Bereich. Der ETF von Grayscale hat im Vergleich zur Konkurrenz aber deutlich höhere Gebühren, welche gegen ein Investment sprechen. Je höher die Gebühren, desto geringer ist der Gewinn, der in der Tasche des Anlegers bleibt.

Das gilt auch im Verlustfall, da dieser dementsprechend noch höher ausfällt. Der ARK 21 Shares Bitcoin ETF hat Schweizer Wurzeln. Der ETF ist ein Gemeinschaftsprodukt mit ARK Investment von Cathie Wood, die eine der erfolgreichsten Finanzfrauen der Wall Street ist. Sie ist im Mai 2021 bei der Kryptofirma 21 Shares eingestiegen und sitzt seither im Verwaltungsrat des Zürcher Unternehmens. 21 Shares tritt seit kurzem unter dem Namen 21.co auf. Das erste Schweizer Kryptoeinhorn verwaltet mittlerweile ein Kundenvermögen von über 5 Milliarden Dollar.

Nichts für Anleger mit schwachen Nerven

Der Bitcoin ist eines der volatilsten Anlageinstrumente überhaupt. Die durchschnittliche tägliche Kursschwankung liegt bei 2,4 Prozent – vor Jahresfrist lag dieser Wert gar bei 3,2 Prozent. Es erstaunt wenig, dass in den letzten zwei Wochen die Schwankungsanfälligkeit wieder deutlich zugenommen hat, nachdem der Bitcoin seit Jahresbeginn mehr als 50 Prozent zugelegt hatte.

Gerade die Kurskorrekturen nach unten haben es in sich: Am 28. Februar verlor der Bitcoin innerhalb von vier Stunden 6,5 Prozent an Wert, und am 5. März ging es mit der Kryptowährung innert sechs Stunden gar um 14,5 Prozent in den Keller, nachdem kurz zuvor ein neues Allzeithoch bei 69'28 Dollar erreicht wurde.

Bitcoin ist eine elektronische Währung, die nur im virtuellen Raum existiert und von einer Person oder Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt wurde. Die Grundlage von Bitcoin ist die Blockchain, eine dezentrale Datenbank. Dabei werden neue Bitcoins auf dem Netzwerk dezentral kreiert und verwaltet. Im Gegensatz zu klassischen Währungen kann keine unbegrenzte Menge an Bitcoins geschaffen werden. Diese ist auf 21 Millionen begrenzt. Der Kurs des Bitcoins wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Cash.ch unter dem Titel: Mit diesen Bitcoin-ETFs wird Schweizer Anlegern der Einstieg leicht gemacht

Thomas Daniel Marti
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