Der Schweizer Leitindex SMI klettert von einem Rekordhoch zum nächsten und hat erstmals in seiner Geschichte die Schwelle von 12'000 Punkten überwunden. Und glaubt man den Auguren, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.

Der SMI notierte am Donnerstag am späteren Nachmittag um 0,3 Prozent höher auf 12'013,34 Punkten. Damit hat der Index seit Jahresanfang bereits um knapp 12 Prozent zugelegt. Vergleicht man den Indexstand mit dem Tiefstand bei 8624 Zählern, auf den der SMI im März 2020 im Zuge der Corona-Pandemie abgestürzt war, ergibt sich gar ein Plus von knapp 40 Prozent und das trotz Krise.

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Damit ist die Schweizer Börse allerdings nicht alleine. Auch an anderen wichtigen Handelsplätzen wird derzeit ein Rekord nach dem nächsten geschrieben. Der Dax in Frankfurt etwa kletterte zu Wochenbeginn auf ein Rekordhoch von 15'803 Stellen. Am Donnerstag notiert er zum Vortag leicht höher bei 15'726 Punkten.

Beflügelt werden die Aktienkurse von der Aussicht auf eine weiterhin lockere Geldpolitik der Zentralbanken und von Konjunkturhoffnungen. Diese werden von den Fortschritten der Corona-Impfkampagnen, den damit verbundenen Lockerungen oder gar Aufhebungen der Pandemiebeschränkungen sowie den umfangreichen Konjunkturprogrammen zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise geschürt.

Dauer der Rekordjagd ungewiss

Darüber, ob der Rekordkurs der Märkte Bestand hat, scheiden sich die Geister. Während die einen auf absehbare Zeit keine Anlagealternativen zu Aktien sehen, warnen andere zunehmend vor den Folgen steigender Preise und einer Verknappung beim Nachschub im produzierenden Gewerbe.

Dies könnte die Erholung beinträchtigen und die Inflation anheizen. Die Zentralbanken dürften früher oder später Zinserhöhungen ins Auge fassen und das könnte zu einem abrupten Ende der Börsenparty führen. Doch bisher bezeichnen die Zentralbanker die steigenden Preise als vorübergehenden Basiseffekt. Damit ist gemeint, dass die Preise vor einem Jahr wegen der Corona-Krise stark gefallen sind und daher nun umso stärker wieder anziehen.

Das war auch in den jüngsten Zinssitzungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Schweizerischen Notenbank (SNB) am heutigen Donnerstag der Fall. Allerdings gab es von Fed-Chef Jerome Powell, wenn auch versteckt, Hinweise darauf, dass sich die Geldhüter über eine Straffung der Geldpolitik Gedanken machen. Zu grösseren Kursrücksetzern hat das an der Wall Street bislang aber noch nicht geführt.

(awp/mlo)