Kurzfristig sieht es gut aus – jedenfalls auf Anlage-Seite: Der von der Credit Suisse berechnete Schweizer Pensionskassen-Index weist für das dritte Quartal ein Plus von knapp 6 Prozent seit Jahres anfang aus. «Der Schwung aus dem zweiten Quartal konnte bis August beibehalten werden. Der Juli (plus 0,43 Prozent) wurde von einem starken August (plus 1,03 Prozent) übertroffen, im September (minus 1,64 Prozent) folgten deutliche Verluste.»

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Neben den Herausforderungen, die sich aus den Gegebenheiten der Märkte ergeben, stehen die schweizerischen Pensionskassen vor drei weiteren: vor der Digitalisierung ihrer Angebote sowie vor ihrer Einbettung in weitere digitale Elemente aus der ersten und dritten Säule. Und zunehmend stellt sich auch hier die Frage nach der Nachhaltigkeit der angelegten Gelder.

ESG-Score ist massgebend

Erstmals hat die Credit Suisse die Nachhaltigkeit bei den Aktien- und Bondanlagen von Pensionskassen untersucht – bei diesen Assetklassen ist die Datenlage ausreichend für Analysen. Massgeblich ist der ESG-Score des unabhängigen Rating-Anbieters MSCI. «Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt für Schweizer Pensionskassen zunehmend an Bedeutung», sagt Mary Cait McCarthy, Expertin für Anlageanalysen für Schweizer Pensionskassen bei der Credit Suisse. «Aus diesem Grund haben wir damit begonnen, entsprechende Daten verfügbar zu machen. Was man nicht messen kann, kann man nicht lenken.»

Insgesamt legen die Kassen 32,1 Prozent der Gelder sehr nachhaltig (entsprechend AAA–- oder AA-Rating) an. Der grösste Anteil mit knapp 50 Prozent entfällt auf die hinsichtlich Nachhaltigkeit durchschnittlichen Anlagen (mit A-Rating). Etwas grössere Pensionskassen mit verwalteten Geldern zwischen 500 Millionen und 1 Milliarde Franken kommen sogar auf Anteile von 40 Prozent bei AA–- und AAA-Anlagen. «Aktuell sehen wir bei den Pensionskassen eine Mehrheit mit einem MSCI-ESG-Rating A und moderater Kohlenstoffintensität», sagt McCarthy. «Wir erwarten über die Zeit in beiden Bereichen eine Entwicklung zu höherer Nachhaltigkeit.»

Nachhaltige Anlagen schneiden besser ab

Pensionskassen bewegen sich damit in eine Richtung, die ihnen andere wie etwa grosse Versicherungen, Banken und Fondsmanagerfirmen vorgeben. Als zusätzlicher Anreiz dürfte noch ein Faktor wirken: Nachhaltige Anlagen haben in den vergangenen Jahren oft besser abgeschnitten als Aktien von nicht nachhaltigen Unternehmen. Eine graduelle Vergrösserung der Nachhaltigkeitsanteile bringt also allen Beteiligten Vorteile.