Wenn Baloise im Sommer ihren Hauptsitz in Basel um einige Meter Richtung Bahnhof verlegt, könnte die Versicherung auf ihr Umzugs-Startup Movu zurückgreifen: Das hat Laurent Decrue 2014 mit zwei Bekannten gegründet, als er den Umzug seiner Eltern (mit-)organisieren musste. «Die Offerten kamen nach zehn Tagen, die Zügelei selber war okay, aber als wir fünf alle am Umzugstag um 23 Uhr fertig waren, habe ich mir gesagt, dass sich diese Erfahrung bestimmt verbessern lässt», schilderte Decrue an der Bilanzmedienkonferenz in Basel. Mit einer Plattform sollte dieses Problem gelöst werden: Umzugswillige beantworten eine Reihe von Fragen, sie erhalten dann einige vergleichbare und transparente Offerten vom Zügelfirmen, Movu verdient jeweils an den Kommissionen bei einer Buchung, und die Baloise, seit drei Jahren Besitzerin von Movu, kommt über zusätzliche Versicherungsleistungen ins Spiel. Kunden können sämtliche Risiken eines Umzugs versichern (die Prämien liegen bei rund 2 Prozent der Zügelkosten) und sie können für einen vergleichsweise kleinen Zusatzbetrag auch eine «Bad-Frog»-Police kaufen. Die kommt dann zum Zuge, wenn sich in der neuen Wohnung herausstellt, dass die Nachbarn unausstehlich sind oder die Wohnung dann doch nicht passt. Ein weiterer Umzug innert drei Monaten ist dann gratis.

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Schub durch Einmaleffekte

Weitere mögliche Service-Varianten, etwa die nachhaltige Entsorgung der beim Umzug als überschüssig empfundenen Gegenstände, kommen vielleicht noch hinzu. Movu sieht laut Decrue viel Wachstumspotenzial. Lag der Marktanteil 2019 bei rund 5 Prozent, sollen es bis 2022 9 Prozent werden. Es gab 45’000 Anfragen und mehr als 10’000 Buchungen im vergangenen Jahr, die Kunden vergaben durchschnittlich 4,7 Rating-Sterne.