Der Meister bleibt sich treu. Warren Buffetts Konglomerat Berkshire Hathaway vermeldet an diesem Samstag zwar einige Rückschläge – insbesondere einen Abschreiber von rund 3 Milliarden Dollar auf die Beteiligung bei Kraft oder einen Buchverlust im vierten Quartal 2018.

Aber grundsätzlich setzen der 88-jährige Konzernchef Warren Buffett und sein 95-jähriger Compagnon Charlie Munger weiter auf Aktieninvestments. Und darauf, dass unsere Gesellschaften auf lange Sicht immer reicher werden.

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Der Elefant muss warten

Im laufenden Jahr, so erwarten Buffett und Munger, wird Berkshire Hathaway wohl insbesondere an den Aktienmärkten aktiv sein. Zwar suche man eifrig Vollübernahmen, aber wegen der enorm hohen («sky-high») Preise für gute Unternehmen habe er wenig Hoffnung, 2019 einen Firmenelefanten erlegen zu können, meldet Warren Buffett.

Und das heisst eben: Überschüssige Liquidität wird vor allem über die Börsen platziert.
 

In seinem «Shareholder Letter» versprüht Warren Buffett unverdrossen gute Laune. Im März 1942, so rechnet er vor, investierte er zum ersten Mal etwas Geld in Aktien: Es waren 114,75 Dollar. Und selbst wenn er in den 77 Jahren seither ausschliesslich dieses Geld eingesetzt hätte, wenn er die Summe lediglich in einen Indexfonds gesteckt hätte  – selbst dann würde er heute 606'800 Dollar besitzen.

Buffett kann sich dabei einen weiteren Seitenhieb auf die Gold-Investoren nicht verkneifen: Diese hätten aus ihrem Anfangsinvestment läppische 4'200 Dollar gemacht.

Diese ganze Entwicklung geschah in einer Zeit, welche mit der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs begann, welche von US-Präsidenten aller Richtungen gesteuert wurde, welche lange Phasen der Inflation und eine schwere Finanzkrise umfasste – und in welcher die amerikanische Staatsverschuldung um atemberaubende 40'000 Prozent stieg.

Die Kraft zum Besseren

Was bedeutet dies? Für Milliardär Buffett ist der Fall klar: Es gibt eine Kraft zum Besseren, die jeden menschlichen Fehler hinwegfegt.

Buffett spricht vom «American Tailwind», von einem Rückenwind, der die Wirtschaft und den Reichtum nach oben treibt – quasi automatisch.

Kurz: Nicht der einzelne wird reich, sondern die Gesellschaft. Nicht der einzelne macht den Erfolg aus, sondern er verdankt seinen Erfolg dem Umfeld.

Keiner schafft es alleine

Auch ein Grossteil von Berkshire Hathaways Gewinnen seien einfach ein Produkt jenes Rückenwindes. «Es ist mehr als arrogant für amerikanische Unternehmen oder Einzelpersonen, sich damit zu rühmen, dass sie es „allein geschafft haben“», schreibt Warren Buffett seinen Aktionären.

Für den legendären Investor gibt es nach dieser historischen Erfahrung keinen Grund, weshab dieser Rückenwind nachlassen sollte – und auch andere Nationen hätten grössere Chancen.

«Über das sollten wir uns freuen: Amerikaner werden sowohl wohlhabender als auch sicherer sein.» Und so werde Berkshire auch in den nächsten 77 Jahren Gewinne erzielen – dank einer Hauptquelle: The American Tailwind.

«Wir haben Glück, herrliches Glück, dass wir diese Kraft im Rücken haben.»

(rap)

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