So teuer werden Flugreisen und Mietautos diesen Sommer.

Wer seine Sommerferien noch nicht gebucht hat oder spontan kurz übers Wochenende wegfliegen will, könnte in diesen Tagen eine böse Überraschung erleben. Die Preise für Flüge sind auf vielen Strecken exorbitant hoch. Und wer sich zusätzlich noch ein Auto mieten will, kommt endgültig zu armen Tagen. Einige Beispiele illustrieren die aktuelle Preissituation. So kosten im Juli Hin- und Rückflug von Zürich nach New York mit der Swiss etwa 1300 Franken, bei einer Reise nach Tokio – ebenfalls mit der Swiss – werden 1500 Franken fällig und nach Sydney mit der normalerweise preisgünstigen Thai Airways muss man mit einem Zwischenstopp über 2000 Franken ausgeben. Auch auf der Kurz- und Mittelstrecke sind die Preise hoch: So kostet Zürich–Istanbul mit Turkish über 400 Franken, ebenso viel zahlt man für Flüge nach Kreta oder Lissabon mit der Swiss.Impf-Streit bei der Swiss Swiss-Mitarbeitende wehren sich gegen die Impfpflicht. Die Swiss gerät unter Druck, weil sie an der Regel festhält. Wer gewinnt den Streit? 11 Prozent mehr Suchanfragen für Flugreisen als 2019 «Die Schweizerinnen und Schweizer denken derzeit ganz klar ans Reisen», sagt Line Schjelde, Sprecherin bei der Reisesuchmaschine Kayak. In der Woche vom 3. bis 9. Juni hätten die Suchanfragen für Flugreisen das Niveau des gleichen Zeitraums im Jahr 2019 um rund 11 Prozent übertroffen. «Die Zunahme der Reisesuchen im Vorfeld der Sommerferien in Europa und die steigenden Treibstoffpreise scheinen sich auf die Branche auszuwirken und führen zu einem höheren Preisniveau als in den Vorjahren», so Schjelde. Fluggesellschaften entliessen viel Personal Tatsächlich tragen gleich mehrere Faktoren zum Preisanstieg in diesem Sommer bei. So wurden viele Airlines von der hohen Nachfrage auf dem falschen Fuss erwischt, nachdem sie wegen der Flaute in der Pandemie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen hatten. Zudem haben die Fluggesellschaften in dieser Zeit ihre grössten Flugzeuge wie die A380 von Airbus und den Jumbojet Boeing 747 stillgelegt, um auf sparsamere, aber kleinere Modelle wie A350 und 787 Dreamliner umzusteigen. Dazu kommen verkleinerte Flugnetze und die steigenden Rohölpreise, die vom Einmarsch Russlands in der Ukraine weiter angeheizt werden. Mehr zum Fliegen nach Covid-19: Darum bekommen Airlines ihre Probleme nicht in den Griff Verschärfend wirkt sich aus, dass die Menschen nach zweieinhalb Jahren pandemiebedingter Zurückhaltung offenbar bereit sind, die hohen Preise auch zu bezahlen. Das Geld ist da und der Nachholbedarf riesig. Die Folge ist das Phänomen «revenge travel» – «Rachereisen» –, das die Preisspirale weiterdrehen lässt. Die Nachfrage sei so hoch, dass die Flugpreise in diesem Sommer um 30 Prozent über dem Niveau von vor der Pandemie liegen könnten, sagte Delta-Chef Ed Bastian laut der Wirtschaftsagentur Bloomberg. «Das gilt für Freizeitreisende, für Premium-Kunden, für Geschäftsreisende und für internationale Flüge. Es spielt keine Rolle, um welche Kategorie es sich handelt.» «Da das Interesse an Reisen in den nächsten Wochen und Monaten wahrscheinlich hoch bleiben wird, rechnen wir damit, dass die Preise vorerst hoch bleiben werden», sagt auch Kayak-Sprecherin Schjelde. Reisende, die nach der Sommerferien-Hochsaison im Juli und August reisen wollen, könnten aber durchaus noch Schnäppchen finden. Mietautos sind um einen Drittel teurer als 2019 Noch extremer als bei den Flügen ist die Lage bei den Mietautos. Laut Schjelde stiegen die Suchanfragen in der vergangenen Woche um 99 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019. Mit der zunehmenden Nachfrage steigen auch die Preise: Diese legten laut Kayak in der Schweiz im letzten Monat um etwa 16 Prozent zu und liegen im Vergleich zu 2019 um einen Drittel höher. Die Konsumenten hätten den Mietauto-Engpass nicht auf dem Schirm, schrieb der Anbieter Sunny Cars in einer Mitteilung an die Medien. Noch immer seien die Flotten in wichtigen Zielgebieten wegen der Pandemie teilweise um die Hälfte kleiner als vor Corona. Dennoch erfolge die Mietwagenbuchung oftmals zu spät, obwohl die Preise immer weiter anziehen, je später die Reservierung stattfindet. Im Mai 2022 lag der durchschnittliche Buchungswert bei Sunny Cars bei 653 Euro (rund 680 Franken) – fast doppelt so hoch wie im Mai 2019 mit 332 Euro. Besonders betroffen seien dabei Strandziele wie Spanien, Griechenland, Portugal und Italien.

So teuer werden Flugreisen und Mietautos diesen Sommer.

So teuer wird das Fliegen in diesem Sommer