Bei Sunrise gibt es weitere Kritik an Teilen des Verwaltungsrats. Der Aktionär Axxion fordere, dass die Abwahl von Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und Verwaltungsrat Jesper Ovesen auf die Traktandenliste der geplanten ausserordentlichen Generalversammlung gesetzt werde, teilte Sunrise am Dienstag mit. Man prüfe diesen Antrag und werde zu gegebener Zeit antworten.

Die ausserordentliche Generalversammlung ist für diesen Herbst geplant. Haupttraktandum soll die Kapitalerhöhung sein, welche für die geplante Übernahme von UPC notwendig ist. Gegen diesen Deal formierte sich zuletzt Widerstand. Insbesondere hat sich Sunrise-Grossaktionär Freenet, der rund ein Viertel der Aktien besitzt, dagegen ausgesprochen.

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Freenet selber betreibt nicht aktiv die Abwahl von Peter Kurer: Offenbar habe man es jetzt mit einem Antrag auf einen neuen Punkt in der Tagesordnung der Sonder-GV zu tun, meint Freenet-CEO Christoph Vilanek gegenüber der HZ: «Wenn das tatsächlich auf der Agenda zum Beschluss landet, werden wir uns dann überlegen, wie wir abstimmen.» Der Antrag von Axxion, so Vilanek, lasse aber «aus meiner Sicht den Schluss zu, dass Herr Kurer von Axxion als Treiber der Transaktion gesehen wird.»

Axxion ist bislang nicht als Grossaktionär bei Sunrise in Erscheinung getreten. Laut Angaben auf der Internetseite verwaltet die Fonds-Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg rund 150 Fonds mit einem Volumen von 9 Milliarden Euro.

Im Hintergrund steht, das dem Verwaltungsrat von Sunrise eine Aktionärsrevolte gegen die geplante Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC droht. Neben dem grössten Aktionär, der deutschen Freenet, haben in den letzten Wochen weitere Eigner Bedenken gegen die 6,3 Milliarden Franken schwere Transaktion angemeldet. «Der Deal muss substantiell neu gestaltet werden», sagte einer der zehn grössten Aktionäre gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters». «Noch lieber wäre uns, er fände gar nicht statt.»

Auch mindestens zwei weitere namhafte Aktionäre, so «Reuters» Ende August, seien von der grössten Übernahme in der Schweizer Telekom-Branche nicht überzeugt.

Sunrise will gegen die Swisscom antreten

Sunrise will UPC vom Kabelriesen Liberty Global übernehmen. Dank Bündel-Angeboten für Mobilfunk, Breitband-Internet, TV und Festnetz soll das fusionierte Unternehmen Marktanteile gewinnen und damit zu einem stärkeren Konkurrenten für die Swisscom aufsteigen. Der Widerstand wendet sich nun insbesondere gegen die zur Finanzierung der Transaktion nötige Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden Franken.

(sda | Reuters | mbü | rap)

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