Die Turbulenzen an den Ölmärkten gehen in der neuen Woche in eine weitere Runde: Am Montag nähert sich der Öpreis der 140-Dollar-Marke. Die Sorte Brent wird am Vormittag bei 130,45 Dollar gehandelt, das ist so hoch wie 2008 nicht mehr.

Es ist Russlands Ausschluss aus dem Energiemarkt, der für Aufregung sorgt.  Noch ist es nicht dazu gekommen, doch die Rufe in der internationalen Politik werden lauter.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

So kündigte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in der Nacht auf Montag ein US-Einfuhrverbot für russisches Erdöl an. 

 

Öl wird sich schneller erholen als Weizen - die Gründe

Nach dem Krieg in der Ukraine könnte sich der Ölpreis schneller erholen als die Getreidepreise. Die Hintergründe.

Alle weiteren Folgen von «Handelszeitung Insights» finden Sie hier.

Auch Japan zieht wohl nach

«Unser Entwurf würde die Einfuhr von russischem Öl und Energieprodukten in die Vereinigten Staaten verbieten, die normalen Handelsbeziehungen mit Russland und Belarus aufheben und damit den ersten Schritt gehen, um Russland den Zugang zur Welthandelsorganisation zu verwehren», heisst es in Pelosis Schreiben.

Und dem US-Beispiel dürften weitere Länder folgen. So führt die  japanische Regierung einem Medienbericht zufolge Gespräche mit den Vereinigten Staaten und europäischen Ländern über ein mögliches Einfuhrverbot.

Schon vor dem Ukraine-Konflikt waren die Preise hoch, da die sich nach der Corona-Krise erholenden Länder weltweit ihre Wirtschaft hochfuhren und grosse Mengen Öl nachfragten.

Doch der neue Krieg wird den Ölpreis auf neue Höhe treiben: Bis zum historischen Rekordpreis für Brent - 147,50 Dollar - ist es nicht mehr weit. Und JPMorgan Chase rechnet gar mit noch höheren Preisen: Bis auf 185 Dollar je Fass könnte der Preis laut der US-Grossbank bis Ende Jahr steigen, sollte Russlands Ausschluss aus dem Energiemarkt so lange dauern.

(mbü, mit Agenturen)