Die deutsche Biotechfirma Biontech und ihr US-Partner Pfizer haben eine wichtige Hürde bei der Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffes in den USA genommen. Die Arzneimittelbehörde FDA äusserte in einem am Dienstag veröffentlichten Dokument keine Bedenken gegen den Einsatz des Impfstoffes.

Bei Untersuchungen hätten sich keine neuen Probleme hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit ergeben. Experten rechnen damit, dass das Mittel nun zügig zugelassen wird.

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Der Pfizer-Chef ist positiv gestimmt

Pfizer-Chef Albert Bourla sagte bei einem Online-Branchenevent, er erwarte ein «sehr intensives» Treffen mit dem FDA-Beratungsausschuss. «Ich denke, sie werden angesichts der Stärke der Daten mit 'Ja' stimmen.»

Eine Impfung mit zwei Impfdosen habe sich als hochwirksam erwiesen, um bestätigte Fälle von Covid-19 mindestens sieben Tage nach der letzten Dosis zu verhindern, erklärten die Mitarbeiter der US-Behörde. Es gebe allerdings noch nicht genug Daten, um Rückschlüsse auf die Sicherheit des Impfstoffs bei Personen unter 16 Jahren, Schwangeren und Personen mit einem geschwächtem Immunsystem zu ziehen.

Die Börse reagiert prompt

Die vorgelegten Dokumente seien «sehr einfach und unkompliziert, was unserer Meinung nach unmittelbar zur Genehmigung führen wird», schrieben Analysten der US-Investmentbank Jefferies. Die Pfizer-Aktien legten um gut ein Prozent zu, die an der Wall Street notierten Biontech-Titel kletterten um 1,6 Prozent.

Eine gute Nachricht sei, dass der sehr wichtige Teil des Zulassungsprozesses genau so ablaufe, wie er sollte und wie bei jedem anderen FDA-Überprüfungsverfahren, sagte Helen Boucher, Leiterin für Infektionskrankheiten am Tufts Medical Center in ein Interview mit Reuters.

Die Arzneimittelbehörde folgt in der Regel den Empfehlungen ihrer Beratungsgremien, sie ist jedoch nicht dazu verpflichtet. Am Donnerstag treffen sich weitere Experten für Beratungen über den Impfstoff. Es wird erwartet, dass die FDA innerhalb der nächsten Tage oder Wochen über die Notfallzulassung des Biontech-Impfstoffes entscheidet.

(reuters/mbü)