Ostergeschenke mit Rendite: Kindern Geldanlagen schenken

Manche Eltern, Göttis oder Grosseltern wollen dem Nachwuchs gerne mehr schenken als ein paar Schoggi-Ostereier. Welche Form der Geldanlage sich eignet, zeigt diese Übersicht: Geschenkkonto «Eltern und Verwandte können Kindern mit Geschenkkonten das Thema Geld näherbringen», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland. Geschenkkonten werden als Sparkonten geführt. Die Kontoführung ist kostenlos. Benjamin Manz empfiehlt, auf einen möglichst hohen Zinssatz zu achten. «Diese sind in der Regel gleich hoch wie auf Jugendsparkonten.» Dank der schweizerischen Einlagenversicherung sind Sparguthaben auf Banken bis 100’000 Franken versichert. Die Besonderheit: Die Kinder, die begünstigt werden, können das Geld bei Geschenk- und Jugendsparkonten meist bis zum 18. Lebensjahr nicht beziehen. Selbst wenn das Konto auf den Namen des Kindes lautet, liegt die Verfügungsgewalt über das Geld bei den Eltern oder den Götti oder Gotten. Sobald das definierte Alter erreicht ist, wird die Vollmacht über das Geschenkkonto offiziell dem Jugendlichen überschrieben. Bei manchen Banken geschieht die Übergabe der Vollmacht automatisch, wenn die beschenkte Person 18 Jahre alt ist. Bei anderen Banken lässt sich das Alter flexibler definieren. Auch die Bezüge der Erwachsenen sind je nach Bank reglementiert. So verlangen einige Banken bei vorzeitigem Bezug eine Begründung oder sogar einen Beleg für die Verwendung des Geldes. Manche Banken verweigern Auszahlungen, wenn diese nicht im Interesse des Kindes gebraucht werden. Bis dahin können nur Erwachsene über das angelegte Guthaben verfügen und zum Beispiel regelmässige Einzahlungen tätigen. Gotten und Götti sollten via Testament sicherstellen, dass das Geld im Falle ihres Ablebens dem Patenkind zugutekommt. Achtung jedoch: Bei der Auszahlung des Geldes an Nichtverwandte kann je nach Kanton eine saftige Erbschaftssteuer anfallen. Fondssparkonto «Fondssparkonten können ein sinnvolles Geschenk sein», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland, «da Aktien historisch gesehen langfristig immer besser performt haben als Sparzinsen.» Wertschriften beinhalten zwar immer ein Anlagerisiko. Je länger jedoch der Anlagehorizont ist, beispielsweise zehn Jahre und mehr, desto geringer das Verlustrisiko und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Anlage positiv entwickelt. Wichtig ist, dass man kein Klumpenrisiko eingeht. Dieses kann dank Anlagefonds, die breit gestreut sind, umgangen werden. In den vergangenen dreissig Jahren ist der Swiss Market Index in Schnitt um 7,8 Prozent im Jahr gestiegen. Wenn man jährlich 1000 Franken in einen SMI-Indexfonds investiert hätte, wären nach zwanzig Jahren rund 52’000 Franken daraus geworden. Im Rahmen eines Sparplans kann regelmässig ein bestimmter Betrag auf ein Konto eingezahlt werden, zum Beispiel via Dauerauftrag. Bei einem Fondssparplan erfolgt die Einzahlung auf ein Depotkonto und wird in einen Fonds investiert. Der Mindestbetrag pro Einzahlung kann je nach Bank variieren. In der Regel beträgt er 20, 50 oder 100 Franken. Manche Banken verlangen ausserdem eine bestimmte Mindestgrösse für die Ersteinlage, zum Beispiel 500 Franken. «Bei Fondssparkonten sollte man auf möglichst niedrige Kosten achten», rät Benjamin Manz. Bei sogenannten Misch- oder Strategiefonds, die auf verschiedene Anlageklassen setzen, verlangen Finanzinstitute oft hohe Kosten. Es gilt daher, die Gebühren für die Produkte unter die Lupe zu nehmen. Manche Banken verlangen für Kundinnen und Kunden bis zum Alter von 25 Jahren keine Depotgebühren, Transaktionsgebühren oder Kontoführungsgebühren. Die Fondskosten, sprich die Total Expense Ratio (TER), werden aber jährlich fällig und liegen meist deutlich über 1 Prozent pro Jahr. Diese Kosten werden in der Regel mit der Fondsrendite verrechnet. Oftmals sind Indexfonds deutlich günstiger als aktiv verwaltete Anlagefonds und daher für Privatanleger zu empfehlen. Solche Fonds bilden die Entwicklung von Börsen- und Kapitalmarktindizes ab, anstatt dass Fondsmanager Anlageentscheide «aktiv» treffen. Goldvreneli «Mit dem Goldvreneli als Geschenk kann man nichts falsch machen», sagt Christian Brenner, Geschäftsführer von Philoro. «Das Goldvreneli ist mittlerweile eine Schweizer Nationalmünze und ein Bestseller im Verkauf geworden.» Die Münze hat gleich mehrere Vorteile: Sie ist einfach handelbar und einfach aufzubewahren. Zudem macht sie auch als Geschenk etwas her. Da das Goldvreneli eine extrem beliebte, international akzeptierte Münze ist, kann es vom Kind, wenn es mal älter ist, jederzeit problemlos verkauft werden. Jeder Händler, jede Bank von der Schweiz bis in die USA, nimmt ein Goldvreneli zum Ankauf an. Vom Goldvreneli gibt es drei Varianten, mit ursprünglichem Nennwert von 10, 20 und 100 Schweizer Franken. Heute ist nicht mehr dieser Nennwert massgebend, sondern der Goldwert. Der Kurs des Goldvrenelis setzt sich aus dem Materialwert zusammen sowie dem Aufschlag des Händlers, der zwischen 6 und 10 Prozent beträgt. Die 20-Franken-Münze, von der zwischen 1897 und 1949 immerhin 58,6 Millionen Stück geprägt wurden, ist heute das «Standard»-Goldvreneli. Wenn man ans Vreneli denkt, meint man meist diese Variante. Die 10-Franken-Münze ist nicht so häufig, sie wurde 2,6 Millionen Mal geprägt. Sie ist die leichteste der drei Varianten und somit die günstigste. Die 100-Franken-Münze ist selten: Ihre Auflage betrug nur 5000 Stück, ein Teil wurde sogar wieder eingeschmolzen. Sie ist das schwerste Goldvreneli und kostet daher auch am meisten. Über die vergangenen 19 Jahre verzeichnete das Goldvreneli eine Wertsteigerung von über 270 Prozent. Der Kurs im Jahr 2003 lag bei rund 85 Franken, aktuell liegt er bei über 348 Franken. Goldbarren Goldbarren machen als Geschenk viel her. Zudem gelten sie gerade in angespannten Zeiten, wo die die Märkte verrückt spielen, als sicherer Hafen. Kauft man Gold, zahlt man den aktuellen Goldkurs sowie einen Aufpreis für den Händler. Je kleiner die Stückelung ist, desto höher ist der Aufpreis. Zum Vergleich: Für einen 1-Gramm-Barren zahlt man einen Aufpreis von rund 30 Prozent, für einen 1-Kilogramm-Barren einen von 1,5 Prozent. Bis 15’000 Franken kann Gold ohne Ausweis bezogen werden. Kauft man Gold, sollte man darauf achten, dass es von einem LBMA-zertifizierten Hersteller stammt. «So kann man sicher sein, dass Feinheit und Gewicht den Standards entsprechen und man es im Zweifel wieder verkaufen kann», sagt Christian Brenner, Geschäftsführer von Philoro. «Die Banken haben sich verpflichtet, Barren mit diesem Zertifikat abzukaufen, es ist quasi eine Verkaufsgarantie.» Auf jedem Barren sind Gewicht und Goldanteil, der sogenannte Feingehalt, sowie der Name oder das Logo des Herstellers und eine Barrennummer aufgeprägt. Letztere dient zur Identifikation des Barrens. «Fälschungen sind in der Schweiz eher selten», gibt Christian Brenner Entwarnung. «Man kann sie daran erkennen, dass das Gewicht meist nicht mit dem übereinstimmt, was angegeben ist.» Als Geschenke für Kinder sind gerade Tafelbarren gefragt. Dieser besteht aus mehreren verbundenen 1-Gramm-Barren, die – als Ganzes – ein Tafelformat ergeben. Ein Vorteil dieser Tafelbarren ist die Flexibilität. Man kann den ganzen Barren oder einzelne Teile davon schenken, jedem Enkel ein Stück. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Barren ist man nicht gezwungen, den ganzen Barren zu verkaufen. Sollbruchstellen zwischen den einzelnen kleinen Barren des Tafelbarrens ermöglichen das Teilen sowie den stückweisen Abverkauf. Der Tafelbarren kostet aktuell bei Philoro 1260 Franken. Wer weniger Geld ausgeben möchte, für den bietet sich ein «Frohe Ostern»-Goldbarren an, der genau 1 Gramm wiegt. Die Verpackung ist in Visitenkartegrösse gehalten und eignet sich zum Beilegen für Grusskarten. Der «Frohe Ostern»-Goldbarren kostet aktuell bei Degussa 70 Franken. Rendite fürs Leben: Eltern erzählen, wie sie Geld für ihre Kinder anlegen Steuerliche und erbrechtliche Folgen Jeder kann grundsätzlich mit seinem Geld machen, was er will. Sei es, das eigene Kind oder das Enkelkind bei der Ausbildung zu unterstützen oder auch mal ein Geschenk von mehreren tausend Franken zu machen. Verteilt man hingegen grössere Beträge, etwa für das erste Auto, verschenkt Wertgegenstände, Beteiligungen oder andere Vermögenswerte, muss man genauer hinschauen. «Generöse Geschenke müssen die beschenkten Kinder später bei der Erbteilung wieder ausgleichen und sich an den Erbteil anrechnen lassen», sagt Renato Sauter, Experte Nachlassplanung Vermögenszentrum. «Grosseltern müssen rechtzeitig abklären, ob durch die Schenkung an Enkeln die Pflichtteile ihrer Kinder verletzt werden.» Wichtig dabei ist, ob die Schenkung mehr als fünf Jahre vor dem Tod des Schenkers gemacht wurde oder erst später. Selbst nach fünf Jahren besteht eine Ausgleichungspflicht, sollten die Enkel zur Erbschaft gelangen. Deshalb sollte man sich, um Streit zu vermeiden, zuvor mit allen Erbberechtigten abstimmen. Die gewünschte Regelung sollte in einem Erbvertrag festgehalten werden. Die Kinder können im Erbvertrag zum Beispiel auf ihren Pflichtteil verzichten. Damit ist ausgeschlossen, dass ein Enkel einen Teil des geschenkten Geldes nach dem Tod seiner Grosseltern wieder zurückzahlen muss. Die meisten Kantone behandeln Schenkungen wie Erbschaften. Ob und wie viel Steuern anfallen, ist vom Kanton, vom Verwandtschaftsgrad und vom geschenkten Betrag abhängig. Die direkten Nachkommen bezahlen in den meisten Kantonen keine oder nur geringe Steuern auf Schenkungen. «Nichtverwandte hingegen müssen zum Teil hohe Steuern auf Erbschaften und Schenkungen bezahlen», sagt Renato Sauter. «Gerade Götti und Gotten, die ihren Patenkindern grössere Geschenke machen wollen, sind betroffen.» Ein Beispiel: Eine Gotte aus dem Kanton Zug möchte ihrem Patenkind 35’000 Franken für ein Auto geben. Im Kanton Zug sind Geschenke an Patenkinder zwar bis 10’000 Franken steuerfrei. Doch da der Betrag darüber liegt, muss das beschenkte Kind 3500 Franken Steuern bezahlen (siehe Tabelle). Was für ein Steuersatz gilt, ist von Kanton zu Kanton verschieden. In fast allen Kantonen steigt die prozentuale Steuerbelastung mit der Höhe des geerbten oder geschenkten Betrags. Gar keine Steuern fallen dagegen in den Kantonen Obwalden und Schwyz an.

Ostergeschenke mit Rendite: Kindern Geldanlagen schenken

Rendite statt Schoggi zu Ostern: Sinnvolle Geldgeschenke für Kinder