Die «SonntagsZeitung» bezog sich in dem am Sonntag publizierten Artikel auf den Nielsen-Retail-Monitor. Dabei handle es sich um einen internen Vergleich zwischen den grossen Schweizer Detailhändlern. Demnach liegt Coop in Food und Near Food bei 43 Prozent Marktanteil, die Migros nur bei 37,4 Prozent.
Besonders stark holt Coop im Fleisch- und Frischgemüsebereich auf, obwohl Migros gerade beim Gemüse immer mehr Schildchen mit ihrem Tiefstpreis-Versprechen anbringt. Pressechefin Prisca Huguenin-dit-Lenoir verwies auf kurzfristige Einbussen durch Preissenkungen: «Unsere Kundinnen und Kunden sparen bereits in diesem Jahr 500 Millionen Franken.» Das wirke sich kurzfristig auf den Marktanteil aus. Langfristig will die Migros bis 2030 350 Filialen erneuern und 140 neue eröffnen.
Coop punktet laut dem Bericht mit stetigen Investitionen in günstige Preise und mit dem Pronto-Konzept: Allein 2024 wuchs der Umsatz um 16 Prozent. Coop-Chef Philipp Wyss betont, dass die Umstrukturierung der Migros zusätzliche Kunden brachte.
Bei den kleinen Formaten hole Migros mit Migrolino auf und umgehe dabei indirekt das historische Alkoholverbot: An Partnerstandorten wie Tankstellen werden alkoholische Getränke verkauft.
Auch deutsche Discounter sind auf Expansionskurs: Lidl plant 300 neue Filialen, Aldi sieht den Schweizer Markt als ausreichend erschlossen. Früher klare Nummer eins in der Schweiz, habe die Migros ihre Spitzenposition verloren. Im Lebensmittel-Ranking liege Coop vorn, insgesamt mache der Konzern 34,91 Milliarden Franken Gesamtumsatz - vor der Migros mit 32,5 Milliarden.
