Dieser im Fachblatt «Nature» veröffentlichte Atlas sammelt die genetischen Informationen von Hafersorten und zeigt auf, welche Gene in allen Haferpflanzen vorhanden sind und welche spezifisch für einzelne Sorten sind, wie die ETH Zürich in einer Mitteilung vom Donnerstag erklärte.

«Die spezifischen Gene können für die Züchtung interessant sein», erklärt der an der Erstellung des Atlas beteiligte ETH-Forscher Bruno Studer in der Mitteilung. So verfüge die Sorte «Hative des Alpes» über Gene, die sie resistent gegen bestimmte Krankheiten werden lasse, sowie über solche, die sie für den Anbau im Alpenraum besonders geeignet machten. «Kennt man diese Gene und weiss, was sie bewirken, kann man sie gezielt in eine andere Sorte einkreuzen», so Studer.

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Im Zweiten Weltkrieg verschwunden

Die Hafersorte «Hative des Alpes» wurde in der Schweiz zwischen 1910 und 1930 weit verbreitet angebaut. Mit dem Zweiten Weltkrieg verschwand sie komplett aus den Schweizer Äckern.

Vor ihrem Verschwinden war ihr Saatgut im Jahr 1925 allerdings an die Saatgutbibliothek des Vavilov-Instituts in St. Petersburg zur Aufbewahrung übergeben worden.

Im Jahr 2012 erhielt das Bundeskompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung (Agroscope) nach Angaben der ETH Zürich das Saatgut zurück. Die Forschenden von Agroscope begannen in der Folge, die Hafersorte zu vermehren.

Von dieser Nachzucht habe Studer Saatgut für weitere Untersuchungen erhalten. Zusammen mit seinem Team zog er weitere Pflanzen an und isolierte aus ihnen die DNA- und RNA-Moleküle. Schliesslich entschlüsselten die Forschenden alle Gene und analysierten, welche davon in welchen Pflanzenteilen - Wurzeln, Blättern oder Blüten - aktiv waren.