Die Statistik zeige, dass sich in den letzten 15 Jahren der Anteil der Schneesportunfälle mit Mehrfachverletzungen verdoppelt habe, teilte der Unfallversicherer am Dienstag mit. 2019 seien bei jedem fünften Unfall mehrere Körperteile verletzt worden. 2004 sei dies nur bei jedem zehnten Unfall der Fall gewesen.

Jährlich ereignen sich rund 34'000 Schneesportunfälle. Der Anteil von Vorfällen mit mehr als einem verletzten Körperteil ist bei den über 55-Jährigen am höchsten. Frauen sind von Mehrfachverletzungen im Schneesport etwas stärker betroffen als Männer. Am häufigsten verletzt werden Knie, Unterschenkel und Fussgelenk.

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Mehrere mögliche Gründe

Für die Zunahme der Mehrfachverletzungen gibt es gemäss Suva verschiedene mögliche Gründe. Auch ein genaueres administratives Erfassen der Unfälle könnte eine Rolle spielen. Sicher sei aber, dass die Zahl der schweren Schneesportunfällen in den letzten Jahren zugenommen habe, teilte die Suva mit.

Schwere Verletzungen bedeuten nicht nur mehr Leid für die Verunfallten, sondern sie gehen auch ins Geld. Schneesportunfälle mit Mehrfachverletzungen kosten im Schnitt 10'500 Franken und sind damit 50 Prozent teurer als die Unfälle, bei denen nur ein Körperteil verletzt wird. Bei diesen kostet die Genesung im Schnitt 7000 Franken.

Schnelles Fahren ermüdet

Die Suva rät, alles zu unternehmen, damit ein Tag auf der Piste unfallfrei verläuft. Dazu gehörten eine gute Vorbereitung, aber auch eine ehrliche Selbsteinschätzung. Die gut präparierten Pisten und die technisch hochentwickelten Skis und Snowboards würden zu einem schnellen Fahren und zu engen Kurven einladen, was den Körper belaste und ermüde.

Die Suva empfiehlt den Schneesportlerinnen und Schneesportlern, sich vor der ersten Fahrt mit Turnübungen aufzuwärmen. Das Tempo auf der Piste soll der Fitness und dem Fahrvermögen angepasst werden. Jederzeit müsse ein Ausweichen oder Abbremsen möglich sein.

Den Spass verderben will die Suva aber nicht. Die Bewegung an der frischen Luft sei wichtig. Unfallfreie Schneesporttage seien aber auch deswegen wichtig, weil die Spitäler wegen der Coronapandemie bereits genügend ausgelastet seien.