«Ich nehme über meine US-Anwälte am amerikanischen Verfahren teil. Und wehre mich dort gegen alle Vorwürfe», sagte der gebürtige Russe der «NZZ am Sonntag». Er wehrte sich gegen die Darstellung, er verstecke sich. «Ich bin weder flüchtig noch untergetaucht, sondern wohne weiterhin, wie schon die letzten zehn Jahre, mit meiner Familie in Herrliberg.»

Das US-Justizministerium wirft Osipov vor, Vekselberg geholfen zu haben, zu verschleiern, dass dieser der Besitzer der Jacht «Tango» ist. Ziel sei gewesen, die Beschlagnahmung des Schiffes zu verhindern. Der Wert der Yacht wird auf 90 Millionen US-Dollar geschätzt. Vekselberg steht wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der US-Liste sanktionierter Personen. Die Bundespolizei FBI setzte zu Informationen, die zu Osipovs Verhaftung führen, eine Belohnung von bis zu einer Million Dollar aus.

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Osipov wollte sich nicht detailliert zu den Vorwürfen äussern. Von der Klage gegen ihn habe er aus der Presse erfahren. Möglicherweise wollten die USA mit der Klage ihn dazu zwingen, Informationen zu Vekselberg offenzulegen. «Man kann darüber nur spekulieren, aber das wäre tatsächlich ein möglicher Grund», sagte Osipov.

«Schrecklicher Krieg»

Vekselbergs Projektmanager distanzierte sich von Russland und dem Krieg gegen die Ukraine. «Ich habe ukrainische Freunde und möchte nicht, dass sie denken, ich hätte etwas mit diesem schrecklichen Krieg zu tun.» Er habe Russland vor über 24 Jahren verlassen. Den russischen Pass habe er abgegeben, das Ausbürgerungsgesuch habe er eingereicht gehabt, bevor er von der Anklage erfahren habe. Seine Familie und er besitzen seinen Worten zufolge inzwischen nur noch die Schweizer Staatsbürgerschaft.

Seit 2015 betreut Osipovs Firma mit Sitz in Zürich die privaten Aktivitäten von Viktor Vekselberg innerhalb Europas. Das umfasst auch die Immobilien, Jachten und Privatjets des Investors. Osipov sass vorübergehend auch im Verwaltungsrat des Immobilienunternehmens Züblin Immobilien Holding.