Die Business-Idee

Auf über 2000 Metern Höhe mit 360 Grad Rundumblick auf schneebedeckte Alpengipfel arbeiten? Das Startup Workplayz aus Graubünden macht es möglich. «Wir bieten Teams und Einzelmitarbeitern Workstations in der Schweizer Natur», sagt Deborah Luetolf - Van Zee, Mitgründerin des im Sommer 2020 gestarteten Jungunternehmens Workplayz. «Unser Motto lautet ‹Homeoffice away from home›.» Firmen können drei-, vier- oder fünftägige Pakete buchen und ihren Mitarbeitenden so Arbeitsaufenthalte samt nötiger Infrastruktur und Freizeitaktivitäten ermöglichen. «Unser Angebot ist mehr als ein Benefit oder Goodie», ist Luetolf - Van Zee sicher. «Es hilft Unternehmen dabei, neue Arbeitsweisen zu etablieren, den Mitarbeitenden Selbstbestimmung und Vertrauen zu schenken – und dadurch steigert es die Mitarbeiterbindung und das Image des Unternehmens.»

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Die Gründerin

Auf die Idee kam die gebürtige Niederländerin Ende 2019: «Ich habe selbst im Homeoffice aus den Bündner Bergen für einen Immobilienentwickler in Holland gearbeitet», erinnert sie sich, «es war wunderbar, alles hat super funktioniert – aber kaum jemand hat die Möglichkeit genutzt. Da kam mir spontan die Idee, gezielte Angebote für Arbeitstouristen zu schaffen.» Gemeinsam mit Mitgründer Roger Müller verfolgt sie die Idee weiter: Sie nehmen erste Kontakte zu Tourismusverbänden und Hotels in der zu normalen Zeiten ausgebuchten Ferien- und Tourismusregion auf, kündigen ihre Jobs und gründen im August 2020 die AG. «In der Branche kam die Idee gut an, weil wir die Zielgruppe speziell zu Leerzeiten wie unter der Woche und in der Nebensaison erweitern», sagt Luetolf - Van Zee. «Aber die unerwartete Herausforderung war es, Hotels zu finden, die auch in der Nebensaison durchgehend geöffnet haben.»

Der Markt

Rund 15 Schweizer Destinationen inmitten der Natur hat Workplayz mittlerweile im Angebot – von der Bergstation in alpiner Höhenlage bis zum Jugendstil-Grandhotel mit ganz besonderer Atmosphäre. «Wir haben alle Reiseziele selbst getestet, sie bieten Ruhe und Erholung für Einzelpersonen, gemütliche Plätze für Team-Zusammenkünfte, stabiles Internet – und natürlich guten Kaffee», lacht Luetolf - Van Zee. Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem die Tourismus- und Hotellerieverbände von Laax und Graubünden. Zwar hätten auch manche Reiseanbieter Arbeitsurlaube im Angebot, das seien aber keine Konkurrenten: «Wir ziehen alle an einem Strang, denn wir alle tragen dazu bei, die New-Work-Bewegung voranzutreiben.» Und auch die Corona-Pandemie hat Workplayz in diesem Punkt eindeutig in die Karten gespielt: «Flexibles und mobiles Arbeiten ist durch die Pandemie noch alltäglicher geworden und Chefs haben gesehen, dass Fernarbeit funktioniert», so die Mitgründerin. Vor allem die Generation Z würde sich selbstbestimmtes Arbeiten sehr stark wünschen.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

Zurzeit ist das Workation-Angebot speziell bei Tech-Firmen beliebt, die Remote-Arbeit vermutlich schon länger in den Arbeitsalltag integriert haben als andere Branchen. Noch ist das Startup selbstfinanziert. Für Mitte des Jahres planen die Gründer aber eine erste Finanzierungsrunde: «Aktuell erarbeiten wir einen Proof of Concept für die Investorensuche», so Deborah Luetolf - Van Zee. «Wir wünschen uns einen Investor, der mit Herz dabei ist und an die Idee glaubt.»

Die Chance

Langfristig möchte Workplayz Destinationen in der ganzen Schweiz und auch im Ausland im Repertoire haben: «Schöne Natur und gute Orte zum Arbeiten findet man überall auf der Welt – warum nicht gross denken?»

 

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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