Die Business-Idee

Nicht börsenkotierte kleine und mittelgrosse Firmen müssen zunehmend die gleich strengen Compliance-Vorschriften einhalten wie grössere Unternehmen. Die Firma Aequitec will den KMU dafür ein digitales Tool zur Verfügung stellen, mit dem sich Shareholder-Meetings effizient und digital abwickeln lassen und kritische Informationen von überall leicht abrufbar sind und gespeichert werden können – während gleichzeitig alle Sicherheitsstandards bei diesen sensiblen Prozessen eingehalten werden. Angeboten wird zudem eine Art Register für Namenaktien. Zielkunden sind Firmen mit nicht kotierten Namenaktien, welche Kapitalerhöhungen oder eine Nachfolgeregelung planen oder Inhaberaktien in Namenaktien umwandeln müssen. Das Unternehmen startete seinen Betrieb erst vor wenigen Monaten. Innerhalb von Wochen wurde eine funktionierende App auf die Beine gestellt und wurden Praxistests erfolgreich durchgeführt.

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Die Gründer

Johannes Schneebacher, der als Chef des Unternehmens firmiert, hat eine lange Karriere als Direktor einer Bank in Südtirol in Italien hinter sich. Der Wechsel zum Leben als Startup-Gründer verlief erstaunlich friktionslos. In der Bank war Schneebacher eingebettet in komplexe Entscheidungsmatrizen und Hierarchiestufen. Im Startup ist die Geschwindigkeit der Innovationskraft sehr stark spürbar. Schneebacher entschied sich dafür, in der Schweiz zu gründen, weil er hier mit der grossen KMU-Szene seine Kernzielgruppe sehe und weil das Startup-Ökosystem im Vergleich zum italienischen attraktiver sei, wie er sagt. In Italien gebe es noch zu wenig Bewusstsein für die Dringlichkeit und den Wert von innovativen Jungunternehmen. Mit im Kernteam von Aequitec sind Dirk Sebald und Christian Wilk.

Der Markt

Einige Konkurrenten wollen Firmen dabei unterstützen, ihre Führungs- und Governance-Prozesse zu digitalisieren und dabei strengste Sicherheitsstandards einzuhalten. Sherpany etwa hat eine Meetingsoftware bereitgestellt, die von vielen Firmen genutzt wird. Für Aequitec geht es jetzt darum, die Kundenakquise für die eigene Applikation zu verstärken. Ein Proof of concept mit einem Kunden ist bereits erfolgreich abgeschlossen. Ob der Digitalisierungsschub durch Corona auch die Governance-Prozesse der Schweizer KMU digitalisiert, bleibt aber abzuwarten.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

Alle drei Firmengründer sind mit ihrem eigenen Kapital in das Unternehmen investiert. Mit einem externen Investor wurden die Startmittel aufgestockt. Das Unternehmen ist offen für weitere Investoren, die die nächsten Entwicklungs- und Expansionsschritte begleiten. «Aequitec geht es in erster Linie um die Verschlankung und Verbesserung der bisherigen, etablierten Prozesse im Unternehmen – sei es bei der Aktienübertragung oder bei der Abhaltung von Generalversammlungen», so die Gründer.

Die Chance

Viele KMU führen ihr Aktienregister immer noch via Excel-Tabellen. Mithilfe der App von Aequitec soll hier eine digitale und funktionale Lösung geboten werden. Die Corona-Krise mit der viel schwieriger gewordenen physischen Durchführung von Generalversammlungen hat einige Perspektiven für Jungunternehmen eröffnet, die auch in diesem Bereich eine digitale Alternative bieten. Die postalische Vorbereitung von Generalversammlungen, bei denen es etwa bei Abstimmungen zu Anfechtungen kommen kann, soll mit Aequitec ein Ende haben. Hat die Lösung in der Schweiz Erfolg, ist auch eine Expansion in andere Länder für das Jungunternehmen denkbar.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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