Die Business-Idee

Wenn bei einem grossen Bauprojekt etwas schiefgeht, stehen Millionen auf dem Spiel. Dabei reichen schon wenige Quadratzentimeter, die falsch verbaut wurden – und das ganze Projekt, das auf dem Papier überzeugt hat, muss in die Tonne. Probleme kann es auch in der Abstimmung zwischen Architekten, Bauherrinnen und Planern geben. Oft verfügen beide Seiten nur über analog gesammelte und gezeichnete Daten. Fehleranfälligkeit ist dabei nicht auszuschliessen. Diese Probleme erlebte der Gründer Julian Amann in seiner Zeit als Architekt hautnah. Oft genug war er frustriert, dass seine Kreativität und seine Auseinandersetzung mit überraschenden Entwürfen von Kleinarbeit überlagert wurde. Amann entschied: Eine digitale Lösung muss her. Mit der Software, die sein Unternehmen Singular entwickelt hat, sehen Planerinnen und Architekten ein intelligentes 3D-Modell ihres Baus. Frühzeitig werden Fehlplanungen, aber auch Probleme mit nicht nachhaltigen Materialien und ähnlichen Themen erkannt. Dadurch werden Kosten gespart und alle Beteiligten erleben weniger Frust- und mehr kreative Momente – so das Versprechen des Jungunternehmens.

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Der Gründer

Julian Amann absolvierte sein Studium an der ETH Zürich und ist studierter Architekt. Inzwischen führt er ein Team von elf Programmierern, von denen er viele noch aus seiner früheren Zeit als Architekt oder als Student kennt. Das erleichtere deutlich die Kommunikation untereinander. «Im Grunde bin ich ein Riesenfan von jedem dieser Jungs», schwärmt Amann. Momentan arbeitet er daran, wie Prozesse und die Organisation innerhalb des Startups weiter professionalisiert werden können, um das Wachstum, das für die nächsten Monate vorgesehen ist, zu managen.

Der Markt

Für Architektinnen und Bauplaner stünden bisher wenig überzeugende digitale Tools zur Verfügung, sagt Amann. Seiner Meinung nach liegt der Rückstand der Branche beim Thema Digitalisierung daran, dass der Markt extrem kleinteilig und fragmentiert sei. Kleine Büros erledigten die meiste Arbeit analog. Die Unterschrift des Ingenieurs gelte als Nonplusultra. Mit der intelligenten Software wird den Architekten und Architektinnen dieser Welt mehr Freiraum für Kreativität gelassen. Indem die Software grösstenteils die Kontrolle übernimmt, bleibt mehr Zeit für die Auseinandersetzung mit nachhaltiger und kreativer Bauweise.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

Das Feedback der Kundschaft ist sehr gut, einige haben die Lizenz für die Software bereits verlängert. Hauptsächlich investiert eine Immobilienentwicklungsfirma aus St. Gallen in das Startup, die dem Jungunternehmen auch einige administrative Prozesse abnimmt. Für weitere Expansionsschritte zeigt sich Singular offen gegenüber interessierten Investoren.

Die Chance

Dem Team von Singular geht es jetzt darum, möglichst viele Architekten und Planerinnen von der Software zu überzeugen. Daher ist auch angedacht, eine Gratisversion den Studierenden an Architekturfakultäten zur Verfügung zu stellen. Diese könnten die neue und effiziente Arbeitsweise dann in die Büros zu ihren künftigen Arbeitgebern tragen. Amann und sein Team wollen eine ganz neue Herangehensweise an Projekte etablieren. Die Singular-Software könnte zudem das Potenzial haben, Sicherheitsprobleme bei Bauten auch in Entwicklungsländern frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen. Wichtig ist Amann und seinem Team auch, dass das Thema Nachhaltigkeit durch die Singular-Software in den Köpfen der Planerinnen und Planer präsenter wird.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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