Die Business-Idee

Global ist die Szene der Gamer und sogenannten E-Sportler, also der Menschen, die virtuell Wettkämpfe auf diversen Spielplattformen austragen, sehr gross. Millionenumsätze und Preisgelder sind die Regel, unzählige Menschen verfolgen die Wettkämpfe im Internet. In der Schweiz ist diese Szene bisher aber überschaubar. Noch gibt es keinen grossen Star, der auch in der breiten Bevölkerung bekannt wäre. Cédric Schlosser und sein Team bei MYI Entertainment wollen dies ändern. Sie arbeiten mit ihrer Event-, Beratungs- und Kommunikationsagentur daran, E-Sports und Gaming in der Schweiz bekannter zu machen und tiefer zu verwurzeln. Dafür organisieren Schlosser und sein Team etwa E-Sports-Turniere und kümmern sich dabei um die Administration, die Erstellung von Regelwerken und die Spielauswahl.

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Die Gründer

MYI entstand ursprünglich aus einem Verein, der schon seit zehn Jahren besteht und sich aus einer Wohngemeinschaft gebildet hat, in der Schlosser mit einigen Kollegen gewohnt hat. «Teilweise waren wir bis zu 15 Leute in dieser Wohngemeinschaft», lacht er. Eine Zeit lang gaben die Vereinsmitglieder 50 Prozent ihres normalen Lohns für die Firma ab. Schlosser, der früher bei einer Bank tätig war, baute den Verein dann zur Firma um, wobei viele der damaligen Vereinsmitglieder heute noch im Umfeld von MYI oder bei MYI engagiert sind. Schlosser bezeichnet sich selber als «nicht gierig». Gierige Gründerinnen und Gründer sind seiner Meinung nach von vornherein zum Misserfolg verurteilt. So hat er beispielsweise einem Mitarbeiter, den er unbedingt an die Firma binden wollte, einen grossen Teil der Firma geschenkt. Durch Motivation und Leistung des Kollegen habe sich dieser Vertrauensbeweis inzwischen mehr als gelohnt.

Der Markt

E-Sports und Gaming sind Bereiche, die in der Schweiz nur schwer zu etablieren sind. Ein Grund ist die Sprachenvielfalt des Landes, die verhindert, dass sich die ganze Schweiz auf einen E-Sports-Star verständigen kann. Die Romands blicken eher auf die Gaming-Szene in Frankreich, Deutschschweizer nach Deutschland und Tessiner nach Italien. Für Firmen, mit denen MYI Sponsoringverträge abschliesst, macht diese Zersplitterung den Markt weniger attraktiv als das Engagement in einem homogenen, grösseren Markt. Gerade im Talentmanagement und im Aufbau eines echten Schweizer E-Gaming-Stars sehen Schlosser und sein Team momentan die grösste Herausforderung und engagieren sich in einer Sparte ihrer Firma speziell dafür. Gleichzeitig werden Moderatoren für E-Gaming-Events, Kommentatoren, Streamer und ganze Spielerteams vermittelt und betreut.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

MYI ist von den Gründern komplett eigenfinanziert. Die Haupteinnahmequellen stammen aus den Bereichen Beratung für Firmen, die sich im E-Sports positionieren wollen, sowie Eventorganisation, darunter fällt etwa die Sicherstellung eines stabilen und hochwertigen Livestreams des ganzen Events und die Kommunikation. Hier arbeitet MYI etwa mit Influencern zusammen und übernimmt Kommunikationsmandate. Die Löhne der Gründer sind übrigens für alle Mitarbeitenden transparent. Auch das Bonussystem ist in einem öffentlichen Excel-Sheet aufgeschlüsselt.

Die Chance

E-Sports wächst in der Schweiz und zieht immer mehr Interessierte an, sei es als Gamer oder als Zuschauer. MYI will sich in diesem Markt als Hub etablieren, der die verschiedensten Dienstleistungen anbietet und primär das Wachstum des Marktes unterstützt. Im Fokus steht momentan zudem die Expansion nach Deutschland. Entweder in Köln oder Berlin will das Jungunternehmen in der nächsten Zeit Fuss fassen.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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