Die Business-Idee

Fussballtraining, Arzttermine, Schulausflüge, Ferienzeiten – wer Kinder im Kindergarten- oder Schulalter hat, kennt das: unzählige bunte Zettel, die auf Termine oder Events hinweisen und den Kühlschrank pflastern. Dazu die Fragen: Wer fährt hin und zurück? Und kollidieren die Termine mit beruflichen Verpflichtungen der Eltern? «Als berufstätige Mutter habe ich selbst jahrelang alle Termine manuell in meinen Geschäftskalender eingetippt», erinnert sich die Zweifachmutter und Ex-Managerin Sonia Eterno. Bis es ihr reichte: «Das war einfach nicht mehr zeitgemäss, deshalb habe ich 2017 begonnen, nach einer effizienteren Lösung zu suchen», sagt sie. Das Ergebnis ist die Familienplaner-App Shubidu. «Damit holen wir den vollgekritzelten Familienkalender ins digitale Zeitalter», sagt sie, «so haben alle Familienmitglieder immer alle Termine dabei.»

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Die Gründerin

Als Marketingleiterin und Design Thinking Facilitator ging sie auch dieses eigentlich private Bedürfnis wie im Job an: «Auch das Familienleben besteht quasi aus Prozessen, die es zu optimieren gilt – mit zwei Leadern in einem Team mit Kindern», lacht sie, «also habe ich das Problem analysiert, andere berufstätige Eltern gefragt, was sie sich wünschen, und einen ersten klickbaren Prototyp gebaut.» Durch Zufall stösst sie auf das Zürcher App-Entwicklungsbüro Mühlemann & Popp, dessen Inhaber von der Idee überzeugt sind. Und bereits im Februar 2018 gründet sie gemeinsam mit dem heutigen CTO des App-Enwicklers, Silvan Mühlemann, und dem jetzigen Verwaltungsrat Markus Popp die Shubidu AG. Seit Mitte 2018 ist die App für Android und iOS verfügbar. Aktuell können die Gründer rund 60 000 Downloads verzeichnen. Wie beim klassischen Küchenfamilienkalender kann jedes Familienmitglied seine Termine in einer eigenen Spalte eintragen. Terminzettel können abfotografiert werden und fliessen dann automatisch in den Kalender.

Der Markt

Der App-Store hat einige Familienplaner-Apps zu bieten, der Family-Wall-Familienplaner kann etwa bereits über eine Millionen Downloads und eine passable Bewertung von 4,4 von 5 Sternen im Google Play Store aufweisen. Shubidu ist die einzige App «Made in Switzerland». Während einige Apps altbacken wirken oder nur auf Englisch verfügbar sind, überzeugt die Schweizer App mit einem familiengerecht bunten Design, einem intuitiven Aufbau und der Verfügbarkeit in Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

Die Standardversion von Shubidu gibt es kostenlos für Android und iOS. Werbefrei und mit der Synchronisationsfunktion mit gängigen Kalendern wie Outlook, Google-Kalender oder iCal gibt es die Premiumversion für 2 Franken monatlich oder 20 Franken im Jahr. Zudem verdient das Startup durch In-App-Werbung und Firmenpartnerschaften Geld. Ikea Family, Swisscom und Coop Hello Family bieten ihren Kunden etwa bereits Shubidu-Premium an.  Schon zum Start konnte Eterno-Sposito einen Investor von ihrer Idee überzeugen. Noch in diesem Jahr ist eine Serie-A-Finanzierungsrunde geplant, die Wachstum und Expansion vorantreiben soll.  

Die Chance

Mit der Verfügbarkeit in bereits vier Sprachen ist die Grundlage für eine Expansion geschaffen. «Ich wünsche mir, dass wir in fünf Jahren auf dem internationalen Parkett tanzen», sagt Eterno. Mit der Erschliessung des HR-Bereichs familienfreundlicher grösserer und kleinerer Unternehmen als weitere Zielgruppen, verspricht sich die Gründerin weiteres Wachstum.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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