Die Business-Idee

Eier machen Torten, Saucen und Gerichte fluffig, cremig oder standfest. «Einen pflanzlichen Eiersatz zu entwickeln, der alle Eigenschaften eines Hühnereis mitbringt, war eine grosse Herausforderung», sagt Gründer und Geschäftsführer Silvan Leibacher. Doch mit seinem Startups Eggfield ist es ihm gelungen: «Wir haben eine Flüssigkeit und ein Pulver auf den Markt gebracht, das Lebensmittelindustrie und Gastronomie eine rein pflanzliche Alternative bietet.» 

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Die Gründer

Auf die Idee kam Silvan Leibacher, weil er selbst aus dem Bäckerei-Handwerk kommt: Gemeinsam mit seinen Geschwistern hat er vor rund zehn Jahren die Leibacher Biber-Manufaktur aufgebaut, die neben dem klassischen Lebkuchengebäck Biber auch vegane Biber anbietet. «Für uns selbst war es stets eine grosse Hürde, das Ei im veganen Produkt zu ersetzen», sagt Leibacher. Deshalb hatte der studierte Wirtschaftler schon länger die Geschäftsidee im Hinterkopf. Als er 2019 dann den Lebensmitteltechnologen und heutigen CTO David Ebneter kennenlernt, beschliessen sie gemeinsam an natürlichem Eiersatz zu tüfteln. «Rund zwei Jahre hat es gedauert, bis wir mit unseren Produkten zufrieden waren», erzählt Silvan Leibacher. Im April 2022 gründeten sie die Field Food Aktiengesellschaft in Illnau-Effretikon ZH. «Mittlerweile haben wir über 40 Rezepte entwickelt, die Industrie- und Gastropartnern den Einsatz unserer Produkte näherbringen sollen», sagt der CEO. Die Restaurants Hiltl, Kle und Tibits sowie der Liechtensteiner Nahrungsmittelhersteller Hilcona zählen bereits zu den Kunden des Startups. «Bei der Einführung unterstützen unsere Lebensmitteltechnologen die Köche und Produktentwickler vor Ort.»

Der Markt

«Rund 75 Prozent aller Eier stammen immer noch aus der ethisch und ökologisch fragwürdigen Massentierhaltung in Käfigen», betont Leibacher, «und vor allem diese, die ohnehin in Produkten verarbeitet werden. Wir lösen mit unseren Produkten also echte Probleme.» Die Lebensmittelindustrie würde nach praktischen Alternativen suchen, weil Endkonsumenten zunehmend umwelt- und gesundheitsbewusste Kaufentscheidungen treffen. Zwar gebe es auch andere Ei-Alternativen auf dem Markt. «Die meisten sind aber mit künstlichen Zusatzstoffen wie Methylcellulose oder Carrageen versetzt, die deklarationspflichtig sind und bewusste Konsumenten abschrecken», sagt er. 
Die Produkte von Eggfield basieren auf einer Mischung aus pflanzlichen Proteinen, unter anderem auf dem Kochwasser von Kichererbsen, das bei der Hummus-Herstellung ohnehin anfällt und oft weggekippt wird. «Unsere Produkte sind zu 100 natürlich, frei von künstlichen Zusatzstoffen, Farb- oder Konservierungsstoffen», so Leibacher, «Profis können damit schäumen, emulgieren, binden und gelieren.»

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Das Kapital

«Wir möchten schnell wachsen und weil die Entwicklungsphasen mit unseren Partnern recht lang sind, ist unser Business kapitalintensiv», sagt Silvan Leibacher. Den gesamten Kapitalbedarf benennt er mit rund 2,5 Millionen Franken. Eine erste Finanzierungsrunde wurde bereits abgeschlossen, eine zweite läuft aktuell, eine weitere im kommenden Jahr schliessen die Gründer nicht aus. 

Die Chance

«Wir setzen auf Investoren mit Branchenerfahrung und Netzwerk», sagt der Geschäftsführer. Die Produkte seien fertig entwickelt, einsatzbereit und in der Schweiz zugelassen. Internationale Zertifizierungen, eine Patentanmeldung und der weitere Ausbau von Industriepartnerschaften seien die nächsten Schritte. «In fünf Jahren wollen wir mit Eggfield der führende Anbieter für Ei-Ersatz im DACH-Raum sein und damit Lebensmittelprofis grossflächig dabei helfen, bessere pflanzliche Produkte herzustellen», beschreibt Leibacher seine Vision. 

Stefan Mair
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