Zalando ist und bleibt auf Wachstumskurs. Zwar publiziert der Berliner Online-Bulldozer keine Zahlen auf Länderebene, doch die Zahlen von Carpathia zeigen die Richtung. Gemäss den Berechnungen des Zürcher E-Commerce-Beratungsunternehmens legte der Online-Modehändler 2019 hierzulande beim Umsatz um 17 Prozent auf neu 920 Millionen Franken zu.

Noch stärker, um 26 Prozent, nahm dabei die Zahl der verschickten Pakete zu. Für Carpathia-Chef Thomas Lang zeigt dies eine «schleichende Reduktion der Warenkörbe». Verstärkt werde dieser Effekt durch das Plattformmodell von Zalando: Immer öfter verschicken Zalando-Partner wie Adidas oder Mango ihre Pakete selber.

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Päcklilawine wächst

Was bedeuten kann, dass aus einer einzigen Bestellung nicht selten gleich zwei Paketlieferungen resultieren. Die Folge: 2019 brachte eine deutlich grössere Päcklilawine als 2018. Erreichten unser Land damals gemäss Carpathia-Schätzung 13,3 Millionen Zalando-Pakete, so waren es 2019 bereits deren 16,8 Millionen. Wovon dann 10 Millionen wieder retourniert wurden.

Kurz vor Weihnachten nahm Zalando in der Schweiz neu das Thema Kosmetik ins Angebot. Das habe den Umsatz 2019 aber nicht wesentlich hochgetrieben, sagt Lang, weil das Sortiment noch nicht optimal bestückt gewesen und der Zeitraum zu klein gewesen sei, um das Schweizer Zahlenwerk stark zu beeinflussen.

Das Kosmetikgeschäft fordert stationäre Ableger

Um ein Kosmetiksortiment mit stärkeren Marken anbieten zu können, müsste Zalando hierzulande auch einen stationären Ableger eröffnen, sagt Lang, denn dies würde von den wichtigen Kosmetikmarken gefordert.

Zalandos Schweiz-Chefin Lisa Miczaika stellte im Herbst 2019 Schweizer Pop-up-Läden in Aussicht, doch bisher geschah noch nichts in dieser Hinsicht. Unabhängig davon sieht Lang fürs laufende Jahr eine grosse Wand durchbrochen: «Es ist sonnenklar: Zalando wird in der Schweiz 2020 erstmals mehr als 1 Milliarde Franken Umsatz machen.»

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Andreas Güntert
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